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Die Bibel der Trainer: „Sneakers. Size isn't everything“. Design aber wohl

Der Einband leuchtet in rotem PVC-Kunstleder und hat das Format eines Schuhkartons. Der Golddruck auf dem Buchdeckel läßt keinen Zweifel daran, daß dieses Buch als Bibel antritt. „Sneakers“ heißt es, und für Godzilla ist es nicht gemacht, denn „Size isn't everything.“ Design aber wohl.

Mit einem herkömmlichen Buch hat „Sneakers“ wenig zu tun. Graphik, Typo, Satz, Fotografie, der Mix mit Comics, Kunst und Illustration erinnert an die Bildsprache von Musik-Videoclips, TV-Werbung und Trend-Magazinen. Jede Seite ist ein Bild. Und Texte sind Bildelemente.

Wer sie trotzdem lesen will, muß leider leiden. Dabei dominiert der Ganz-nah-dran-Gestus, das heißt, es gibt hauptsächlich unredigierten O-Ton von Fon-, Fax- und Internet- Interviews mit Popstars und Szene- Insidern. Kommentar gibt es dagegen kaum. Zusammengebaut wurde der Band von MILK, einer aus zehn Leuten bestehenden Londoner Agentur ohne Büro. Allesamt sind sie Graphikdesigner, die sonst für MTV arbeiten, bekennende Trainer-Junkies.

Zu wissen, daß „Trainer“ neben „Sneaker“ und „Kick“ der andere Begriff für unseren alten Turnschuh ist, kann nicht schaden. Der rote Kunstlederband wird nämlich vom Architektur- und Designverlag Bangert als naturbelassenes Print-Gesamtkunstwerk, das heißt mit den original englischen Texten, vertrieben. Nike Breyer

Liz Farrelly (ed.): „Sneakers. Size isn't everything“. Booth-Clibborn Editions, London 1998, Vertrieb in Deutschland Bangert Verlag Schopfheim, 120 DM

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