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Besserer Schnitt

■ Schwulenberatung von Prävention e.V. in St. Georg schließt zum Ende des Jahres

Das Beratungsangebot für Schwule in Hamburg, die psychologisch fundierten Rat suchen, wird um eine Einrichtung ärmer: Die Schwulenberatung von Prävention e.V. am Pulverteich macht zum Jahresende dicht. In diesem Monat ist die Beratungsstelle zwar gut ausgelastet; die Nachfrage sei jedoch sehr ungleichmäßig und insgesamt zurückgegangen, begründet Beratungskoordinator Günther Domes diesen Schritt: „Die Lebenssituation für Schwule in Großstädten hat sich verändert. Das Coming-out ist für Jugendliche offenbar mit weniger Problemen belastet als noch vor wenigen Jahren, und die Situation Schwuler im Alltag, beispielsweise am Arbeitsplatz, ist im Schnitt nicht mehr so belastend.“

Im konkreten Einzelfall könne das aber ganz anders aussehen, so daß Hilfsangebote nach wie vor erforderlich seien, glaubt Domes: „Die Schließung war daher für uns keine leichte Entscheidung.“ Die bisherige Struktur der ehrenamtlichen Prävention-Beratung, die nur an einem Tag pro Woche direkt erreichbar ist, habe sich jedoch nicht bewährt. Manch einer, der sich dazu durchgerungen hatte, die Beratungsstelle anzurufen, sei auf dem Anrufbeantworter gelandet, was die Niedrigschwelligkeit und Attraktivität des Angebots nicht gerade erhöhte. Die zeitweise geringe Nachfrage habe sich wiederum auf die Motivation der Berater niedergeschlagen, so Domes.

Um dem veränderten Bedarf gerecht zu werden, überlegt man bei Prävention, nach einer schöpferischen Pause mit einem neuen Konzept wieder anzufangen. Bis dahin können sich Ratsuchende zum Beispiel an die Beratungsstelle im Magnus-Hirschfeld-Centrum (MHC) oder an die telefonische Schwulenberatung im Beratungs- und Seelsorgezentrum St. Petri wenden. Über das Angebot informiert der schwule Infoladen Hein & Fiete, Pulverteich 21 (geöffnet montags bis freitags 16-21 Uhr, samstags 16-19 Uhr; Tel. 240 333). jam

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