: Betr.: Gediminas Vagnorius
Der 41jährige Gediminas Vagnorius ist seit den Wahlen vom Oktober 1996 litauischer Premierminister. Diesen Posten bekleidete er bereits ab 1991 für anderthalb Jahre. Damals setzte er den Privatisierungsprozeß in Gang und führte die erste provisorische litauische Währung ein. Heute führt Vagnorius eine Koalition zweier konservativer Parteien, der Vaterlandspartei, deren Vorsitzender er ist und zu der auch der Ex-Präsident und jetzige Parlamentspräsident Landsbergis gehört, und der Christdemokraten. Die Koalition verfügt über eine stabile Mehrheit und stützt sich auf insgesamt 95 (davon entfallen 70 auf die Vaterlandspartei von Vagnorius) der 141 Sitze. Der Regierungschef versucht mit einem von den Linksparteien kritisierten „Liberalisierungskurs“, den er neulich als „maximal“ bezeichnete, das Land „EU-reif“ zu machen. Vagnorius gilt als temperamentvoller Politiker, der sich schwertut, Kompromisse einzugehen. Nicht zuletzt das trug dazu bei, daß er 1992 durch ein Mißtrauensvotum gekippt wurde. Seitdem die Linke aber im Parlament stark geschrumpft ist und mit Valdas Adamkus im Januar dieses Jahres ein politisch Gleichgesinnter zum Präsidenten gewählt wurde, kann Vagnorius seine politische Linie recht ungestört fahren. Foto: Reuters
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