: Degussa für rasche Opferentschädigung
Frankfurt (rtr) – Der Frankfurter Chemie- und Pharmakonzern Degussa AG hat sich für eine rasche Entschädigung für Holocaust-Opfer ausgesprochen. Für die Fusion mit der Hüls AG sieht sich Degussa in hervorragender Verfassung und erwartet für das Geschäftsjahr 1998/99 ein gutes Ergebnis. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag sollen die Aktionäre der Verschmelzung zur Degussa- Hüls AG zustimmen. Im Oktober hatten vier Holocaust-Überlebende in den USA eine Sammelklage eingereicht, in der sie das Konzernvermögen als Entschädigung verlangen. Die ehemalige Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt hat das Zahngold von KZ-Opfern eingeschmolzen und von Juden konfiszierte Firmen in der Nazizeit erworben. Außerdem war die Degussa an der Firma Degesch beteiligt, die Gas für die KZs produziert hat.
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