Hauptzweck: Schwangerschaftsverhütung –betr.: „Zur Philosophie des Untenrum“, taz vom 12./13. 12. 98

Eure „Philosophie des Untenrum“ muß einen Aufschrei provozieren! Der Report postfeministischer Frauentreffen-Disputation über das Bidet ist schon amüsant, die vermutete Lösung des Rätsels aber schlicht unzureichend recherchiert.

Wer immer die Triebstrukturen der französischen und maghrebinischen Gesellschaften praktisch erforscht hat (wozu man als '68er Student durchaus genügend Zeit hatte), weiß, das die Lösung noch simpler ist. Der Hauptzweck ist, oder war, die Schwangerschaftsverhütung durch Scheidenspülung. Das Bidet ist nämlich vollständig erst mit einem Scheidenklistier, das, verbunden mit einem wassergefüllten Gummiball, eine vom Gebärmuttermund ausgehende, wirksame Spülung erlaubt. Daraus ergibt sich von selbst, wie man (sie) sich da am besten draufsetzt, und plötzlich macht auch die ganze Anordnung Sinn. [...]

Und wenn dann französische Huren gegen deutsche Männer als Kronzeugen bemüht werden, so fehlt doch die Balance der umgekehrten Beobachtung hinsichtlich der Frauen. Hier kann ich leider nicht mit hinreichenden Statistiken aufwarten, da mir, trotz Sturm und Drang, eine gewisse Hygienepegelentscheidungsschwelle keine vollständige Statistik erlaubte. Die Kehrtwendungen waren jedoch, sowohl diesseits als auch jenseits der Alpen, etwa gleich verteilt gewesen. [...] Martin Schneiderheinze, Perth, Australien