: Unterm Strich
Die Verlage Bertelsmann, Burda und Axel Springer haben die Aktion „Partners in Tolerance“ ins Leben gerufen. Sie wurde gegründet, um die Shoah Foundation, die Stiftung des amerikanischen Filmregisseurs Steven Spielberg, zu unterstützen. Auch andere deutsche Verlage sollen für dieses Vorhaben gewonnen werden. Ziel der Shoah Foundation ist es, möglichst viele der Überlebenden des Holocaust zu interviewen und ihr Erleben einer breiten Öffentlichkeit, besonders aber der nachwachsenden Generation, zu erhalten und bekanntzumachen. Bisher seien mehr als 50.000 Interviews in 32 Sprachen und in 52 Ländern geführt und festgehalten worden. Die Bertelsmann AG und der Axel Springer Verlag stellen jeweils 500.000 Mark für die Shoah Foundation zur Verfügung. Gemeinsam solle so der benötigte finanzielle Grundstock für die Aktivitäten der Stiftung in Deutschland geschaffen werden. Gleichzeitig stellen sich die Verlage die Aufgabe, andere Unternehmen und Privatpersonen ebenfalls als „Partners in Tolerance“ zu gewinnen. Der Verleger Hubert Burda habe das Projekt unterstützt, indem er eine CD-ROM der Shoah Foundation als Grundlage für den Schulunterricht mitfinanziert habe.
Die Schweden haben es hinter sich. Stockholm hat sich am Samstag als Europas Kulturhauptstadt 1998 verabschiedet und den Titel an Weimar weitergegeben. In der schwedischen Hauptstadt boten zahlreiche Museen, Theater und Musikstätten zum Abschluß freien Eintritt zu allen Veranstaltungen. Im Rahmen des Kulturhauptstadt-Programms fanden mehr als 1.000 Veranstaltungen mit einem Budget von umgerechnet 230 Millionen Mark statt. Einer der Höhepunkte war im Februar die Eröffnung des neuen Museums für Moderne Kunst.
Die glückliche Übernahme des Kulturhauptstadttitels durch Weimar steht unmittelbar bevor und dann so was: In der Weimarer Fürstengruft ist möglicherweise nicht der echte Schädel des Dichters Friedrich Schiller verwahrt. Diese Überzeugung vertritt der Nestor der ostdeutschen Anatomie, Joachim-Hermann Scharf. Der eigentliche Schädel sei in Goethes privater Sammlung verschollen, erklärte Scharf. Die Herkunft der Gebeine in dem mit dem Schriftzug „Schiller“ versehenen Sarkophag stehe spätestens seit 1914 in Zweifel. Damals sei in der Gruft ein zweites Skelett niedergelegt worden, das man ebenfalls dem Dichter zugeordnet hat. Klarheit über die sterblichen Überreste könnte eine Analyse des in den Knochen enthaltenen Erbguts bringen. Eine solche DNA-Analyse wird gegenwärtig unter anderem an den Gebeinen des Stauferkaisers Friedrich II. vorgenommen. Die Stiftung Weimarer Klassik lehne Tests für die beiden Schillerschädel kategorisch ab. Die Fürstengruft in Weimar zählt jährlich mehr als 35.000 Besucher. Die sollen nicht an der Schädelechtheit zweifeln.
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