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Vom Weidenkorb zur Aluminiumkapsel

■ Der Ballon, mit dem die drei Weltumflieger unterwegs sind, ist vollgestopft mit teurer High-Tech

Dublin (taz) – Ein bunter Ballon, an dem mit Schnüren ein Weidenkorb mit Karbidbrenner und Sandsäcken befestigt ist – so sahen Heißluftballons vielleicht früher aus oder heute noch bei Donald Duck. Die Flugmaschine, mit der Richard Branson, Steve Fossett und Per Lindstrand die Welt umrunden wollen, ist dagegen ein hochtechnologisches Gerät.

Die geschlossene Kapsel für die Piloten, eine Druckkammer aus Aluminium, hat einen Durchmesser von drei Metern und ist etwas mehr als drei Meter hoch. Sie ist in zwei Ebenen unterteilt: Unten gibt es eine Schlafkoje mit CD-Spieler und Videoanlage, eine Art Küche mit einer prallgefüllten Speisekammer und eine Toilette, wie sie in Flugzeugen üblich ist. Im Oberdeck befinden sich die drei Cockpits mit Höhenmesser, Steigungsanzeiger, Thermometer und Druckanzeiger. Nur in der Mitte unter der kleinen Glaskuppel kann man stehen.

Da an der Außenseite der Kapsel sechs riesige Propangastanks hängen, die die Sicht durch die Bullaugen stark behindern, sind die Piloten auf Videokameras angewiesen, die das Bild auf Computerbildschirme übertragen. Durch die Kuppel sieht man die Motoren, den Brenner und einen Teil des Ballons. Im oberen Teil der Ballonhülle befindet sich eine 31.000 Kubikmeter große Heliumkugel, darunter ein etwas kleinerer Heißluftsack. Durch ein Ventil kann man Helium ablassen, mit Hilfe der beiden Motoren, die von Propangas angetrieben werden, kann Heißluft in den Ballon gepumpt werden. Das ist besonders nachts erforderlich, wenn sich das Helium abkühlt und der Ballon sonst absinken würde. Den Rest macht der Wind.

Doch was wäre der Ballonflug wert, wenn keiner davon wüßte? Über den Inmarsat-Satelliten sind die Ballonfahrer in ständigem Kontakt mit dem Kontrollzentrum in England, mit Hilfe eines Satelliten-Handys sendet Branson mehrmals täglich Presseerklärungen in alle Welt. Ralf Sotscheck

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