: Yabanci hemsehriler icin uyum yardimi
■ Um türkischen Ehepartnern die Zuwanderung zu erleichtern, will der Türkische Bund erstmals Integrationsseminare anbieten. Teilnehmer sollen schneller Arbeitserlaubnis bekommen. Ausländerbeauftragte Ba
Yabanci hemșehriler için uyum yardimi – Integrationshilfe für nichtdeutsche Bürger. Dies will der Türkische Bund Berlin-Brandenburg (TBB) im nächsten Jahr zuziehenden EhepartnerInnen aus der Türkei anbieten. Die Kurse, sagte gestern die Bildungsbeauftragte des TBB, Eren Ünsal, sollen eine „praktische Lebenshilfe“ sein. So soll die deutsche Sprache unterrichtet werden, Landeskunde angeboten und über Behördengänge und die deutschen Rechtsgrundlagen informiert werden. Es seien unterschiedliche Kursmodelle geplant, je nach Bildungsstand und Aufenthaltsdauer.
In den Niederlanden sind über 16jährige AusländerInnen, die Sozialhilfe beziehen, verpflichtet, Integrationskurse zu besuchen. In Berlin sollen die geplanten Kurse aber keine Pflicht oder Sanktion sein, wie es konservative Politiker gefordert hatten, sagte TBB-Sprecher Safter Cinar. Vielmehr sollten Anreize für die Teilnahme an den Kursen geschaffen werden. „Wir stellen uns vor, daß die Teilnehmer nach einem erfolgreichen Besuch schneller eine Arbeitserlaubnis und eine Aufenthaltsverfestigung bekommen“, so Eren Ünsal. Nur dann würden die Kurse Sinn machen. „Wer die Seminare annimmt, hat etwas davon, wer sie nicht besucht, muß die Jahre eben absitzen“, beschreibt Safter Çinar das System.
In den nächsten Wochen soll ein genaues Konzept erarbeitet werden. Die Kurse sollen nicht täglich, sondern dreimal die Woche stattfinden. Für zugezogene Frauen soll der Unterricht anders aussehen als für Männer. „Wir könnten dann theoretisch in ein paar Monaten anfangen“, sagt Ünsal.
Wer die Kurse unterrichtet und wer sie finanziert, ist bisher jedoch unklar. „Die LehrerInnen müßten eine einschlägige Ausbildung haben und interkulturelle Fähigkeiten besitzen“, so Ünsal. Sie könnten aus dem Überhang des Öffentlichen Dienstes rekrutiert werden. Die Finanzierung könne der TBB jedoch nicht aufbringen: „Wir können nur die Trägerschaft und die Verwaltung übernehmen.“
Die Ausländerbeauftragte Barbara John (CDU) begrüßte gestern den Vorstoß des Türkischen Bundes: „Es ist wichtig, daß die Zuwandererorganisationen selbst Integrationsangebote machen.“ Das sei auch für das Ansehen in der Mehrheitsgesellschaft wichtig. Auch den Anreiz, durch die Teilnahme schneller eine Arbeitserlaubnis zu bekommen, findet John äußerst positiv.
Die Sprecherin der Senatsschulverwaltung hielt sich gestern eher bedeckt: „Wir kennen die Vorschläge noch nicht“, sagte Rita Hermanns. Eine mögliche Finanzierung für 1999 sei schwierig, da der Haushalt bereits verabschiedet sei. In der Finanzverwaltung ist man nicht ganz so pessimistisch: „Wenn die Ausländerbeauftragte und die zuständigen Senatoren das Konzept prüfen, es für gut befinden und es zu einem Senatsbeschluß kommen sollte, dann müssen vorhandene Mittel eben umverteilt werden“, so Dirk Wildt, Sprecher von Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing (SPD).
Die Innenverwaltung, die für die Erteilung einer möglichen früheren Arbeitserlaubnis zuständig wäre, wollte gestern keine detallierte Stellungnahme abgeben. Diese sei ohne Kenntnis des genauen Angebots verfrüht, sagte Sprecher Martin Strunden. Julia Naumann
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