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Die Irak-Krise lähmt auch die arabische Welt

■ Bis nach dem Ende des Ramadan in vier Wochen wollen die arabischen Staaten schweigen

Kairo (AP/dpa/AFP) – Aus der arabischen Welt ist zur Krise um den Irak vorerst keine Reaktion zu erwarten. Ein ursprünglich für morgen geplantes Dringlichkeitstreffen der Außenminister der Arabischen Liga zur Lage im Irak ist nach Angaben von Diplomaten auf Wunsch der Golfstaaten auf den 24. Januar verschoben worden – also nach dem Ende des Fastenmonats Ramadan. Der Generalsekretär der Liga, Esmat Abdel Meguid, hatte das Treffen nach den britisch-amerikanischen Luftangriffen auf den Irak einberufen.

Jemen hatte zuvor einen arabischen Staatengipfel über die Irak- Krise gefordert, ebenso wie Parlamentarier aus 16 arabischen Ländern bei einem Treffen am Sonntag in Jordanien. Die offizielle saudische Tageszeitung Okaz schrieb gestern, es gebe Themen wie die Haltung Israels gegenüber den Palästinensern, die womöglich wichtiger seien als der Irak. Möglicherweise werde ein Gipfel die Spaltungen vertiefen, statt die Araber zu einen. Ein Berater des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak sagte, es sei „nicht realistisch anzunehmen, daß einige arabische Bruderstaaten an einem Gipfel teilnehmen werden, an dem die irakische Führung auf höchster Ebene teilnimmt“. Zuvor hatte Mubarak Iraks Staatschef Saddam Hussein allein verantwortlich für die Probleme seines Landes gemacht.

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