Arme Schweine

■ Herpesvirus: 3700 Tiere getötet

Von der hochansteckenden Tierseuche Aujeszkysche Krankheit (AK) sind inzwischen sieben Schweinemast- und Zuchtbetriebe in Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern betroffen. Das teilte der Tierseuchenreferent des schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministeriums, Eckard Best, gestern mit. So mußten in einem Betrieb im Kreis Nordfriesland weitere 200 Tiere gekeult werden. Damit hat sich die Zahl der wegen Infektionsverdachts getöteten Schweine auf 3700 erhöht.

Vor der Übertragung der Tierseuche auf Hunde und Katzen warnte der Hamburger Tierschutzverein. Die Krankheit werde hauptsächlich durch das Verfüttern von rohem Schweinefleisch und Innereien übertragen. Auch der Kontakt mit lebenden infizierten Schweinen könne zur Erkrankung führen.

Die durch einen Herpesvirus hervorgerufene Aujeszkysche Krankheit war drei Tage vor Weihnachten in einem Schweinezuchtbetrieb im Kreis Ostholstein ausgebrochen. Von diesem Betrieb aus wurden seit November zwölf weitere in Schleswig-Holstein und sechs Betriebe in Niedersachsen und Hessen mit Jungsauen beliefert. Bei einer Überprüfung dieser Bestände seien bislang auf sieben Höfen infizierte Schweine gefunden worden.

Unklar ist weiterhin, auf welchem Weg die Seuche nach Schleswig-Holstein gelangt ist. Das nördlichste Bundesland galt seit rund zweieinhalb Jahren als Aujeszky-frei. Das Land habe das Ziel, entsprechend einer EU-Richtlinie als AK-frei eingestuft zu werden, sagte ein Sprecher. Dann könne man ohne Handelsbeschränkungen innerhalb der EU Zuchttiere ausführen. lno