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■ Die AnderenDie „Süddeutsche Zeitung“ befaßt sich mit den Konkunkturprognosen / Das „Handelsblatt“ betrachtet die Lohnpolitik / Die „Frankfurter Rundschau“ wendet sich dem Irak-Konflikt zu / Die „FAZ“ meint zum Preiskampf auf dem Telekommunikationsmarkt

Die „Süddeutsche Zeitung“ befaßt sich mit den Konjunkturprognosen: Das kommende Jahr wird zeigen, daß es keine Insel der Glückseligen in einem Meer von Krisen geben kann. Es hat zwar lange gedauert, bis die Wellen aus Asien in Europa anschlagen, zu verhindern aber ist es nicht. Unter diesen Aspekten sind die Aussagen von renommierten Wirtschaftsforschern erstaunlich, wonach es im nächsten Jahr zu einem spürbaren Rückgang der Arbeitslosigkeit kommen wird. Wenn das kleine ökonomische Einmaleins stimmt, wonach ein deutlicher Beschäftigungszuwachs erst jenseits eines Wachstums von 2,5 Prozent stattfindet, dann ist eine solche Annahme sehr gewagt bis unwahrscheinlich.

Das Düsseldorfer „Handelsblatt“ betrachtet die Lohnpolitik: Moderate Lohnabschlüsse würden die Chancen für Neueinstellungen deutlich erhöhen. Mehr Beschäftigung bedeutet auch mehr Inlandsnachfrage. Darüber hinaus verbessern niedrige Abschlüsse die Exportchancen durch stabile Preise und ermöglichen eine investitionsfördernde Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Freilich werden sich die Beschäftigungserfolge nicht über Nacht einstellen. Ein langer Atem ist nötig. Zudem müssen die moderaten Abschlußraten durch eine weitere Spreizung der Löhne nach unten flankiert werden, um vor allem die Beschäftigungschancen im Dienstleistungsbereich zu erhöhen.

Die „Frankfurter Rundschau“ wendet sich dem Irakkonflikt zu: Iraks Präsident Saddam Hussein setzt seine Drohung in die Tat um, sich an keine Auflage der Vereinten Nationen oder der Allianz, die ihn im zweiten Golfkrieg aus Kuwait expedierte, mehr zu halten. Er ahnt, daß die Sanktionen nie mehr aufgehoben werden – jedenfalls solange er an den Hebeln der Macht sitzt, geht es nach dem Willen der USA. Innenpolitisch gestärkt durch die Operation „Wüstenfuchs“, die ihn doch eigentlich strafen sollte, erkennt er nun die Flugverbotszonen im Irak nicht mehr an und wertet die Patrouillen als Spionageakte. Und die USA? Die lassen sich wieder so von ihm reizen, daß sie prompt zurückschlagen – so wie es Saddam wollte.

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ meint zum Preiskampf auf dem Telekommunikationsmarkt: Der Markt wird härter, die Anbieter zahlreicher, die Übersicht schwieriger. So ist ein wahrhaft atemberaubendes Schwungrad von Ankündigung und Reaktion in Bewegung gekommen, das die Tarife binnen Jahresfrist um bis zu 70 Prozent gedrückt hat. Die Telefonkunden freuen sich. Zentrale Kosten sind mit dem Netz vergraben worden. Welche Abschreibung ist dafür anzusetzen? Welche Zinsen sind für das eingesetzte Kapital zu kalkulieren? Die richtigen Antworten auf die entscheidenden Kalkulationsgrundlagen sämtlicher Anbieter soll die Regulierungsbehörde geben.

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