piwik no script img

Marionetten 20.000 Meilen unter dem Meer

Im Marionettentheater von Simone Frömming und Rolf Malten kann man auf Tauchstation gehen, ohne sich nasse Füße zu holen. Denn während die ZuschauerInnen im Lübecker „Unterwasser-Marionetten-Theater“ ganz bequem auf dem Trockenen sitzen, gehen hier die Puppen baden. Die Bühne ist ein 3000 Liter fassendes Aquarium; vom oberen Rand des Beckens aus lassen Frömming und Malten die Figuren abtauchen.

Mehr als 60 Marionetten gehören zum Ensemble dieses europaweit einzigartigen Theaters. Krabben, Krebse, Rochen und andere Meerestiere sind darunter, aber auch Landbewohner wie Professor Arronax und Conseil, die Schiffsratte. Die beiden blättern in verstaubten Tagebüchern und schicken die ZuschauerInnen mit Kapitän Nemo und seinem U-Boot auf die Reise, die Jules Verne in seinem Roman „20.000 Meilen unter dem Meer“ beschrieben hat.

Die Idee zum Spiel unter dem Wasser kam Malten 1990 bei einem Puppenspielertreffen in Moskau. „Gemeinsam mit finnischen und russischen Kollegen suchten wir nach Möglichkeiten, mal anderes Marionettentheater zu machen“, erinnert sich der 37jährige. Damals baute er den Prototyp einer Unterwasser-Puppe. Auch heute basteln die SpielerInnen alle Marionetten selbst – aus Latex und Skinflex, einer Silikonart, die auch in Filmateliers verwendet wird.

Für die Marionetten begeistern sich nicht nur Kinder. Auch viele Erwachsene kommen immer wieder – besonders, um sich das Jules-Verne-Stück anzusehen. lno

Das Theater ist zu erreichen unter 0451/477514.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen