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Ausstieg aus der Dosenbranche

■ Qualifizierungsgesellschaft Barmstedt zieht positive Halbzeitbilanz. 24 Beschäftigte fanden bereits einen neuen Job

Ein Jahr nach ihrer Gründung hat die Qualifizierungsgesellschaft Barmstedt (QGB) gestern eine postive Halbzeitbilanz gezogen. Von 118 betreuten MitarbeiterInnen haben sich bereits 34 beruflich neu orientiert, freute sich Geschäftsführer Hans-Joachim Olczyk.

Die QGB hat bundesweit Modellcharakter. Mit ihrer Gründung war es der IG Metall 1977 erstmals gelungen, einem internationalen Konzern („Charmaud Metallbox“, CMB) bei der Schließung einer relativ kleinen Betriebsstelle (in diesem Fall der Barmstedter Dosenfabrik „Züchner“) ein millionenschweres Qualifizierungsmodell abzutrotzen.

Laut dem zwischen Gewerkschaft und Unternehmensführung geschlossenen Tarifvertrag wurden 118 MitarbeiterInnen in die Gesellschaft übernommen. Der CMB-Konzern sicherte ihnen 100 Prozent des letzten Nettolohns bis Ende 1999 zu, zahlt Kurse und Praktika und löhnt für Personal- sowie für Sachkosten. Finanziell derart üppig ausgestattet, konnten sich die Barmstedter QG-Angehörigen gut qualifizieren – im Gegensatz zu den in herkömmlichen Beschäftigungsgesellschaften betreuten ArbeitnehmerInnen, die meist mit wenig Geld auskommen müssen.

Jetzt, im zweiten Jahr des QGB-Bestehens, liegt laut Olczyk der Schwerpunkt auf der Jobvermittlung. 24 Leute fanden bereits Arbeitsplätze, andere haben feste Zusagen oder wollen sich selbständig machen. Das Arbeitsamt unterstützt diese Aktivitäten durch Weiterbildungsangebote. „Da die finanziellen Möglichkeiten da sind und die Angebote genutzt werden“, so Olczyk, „sind die besten Voraussetzungen gegeben, um unsere Arbeit zum Jahresende mit Erfolg zu beenden.“ Kai von Appen

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