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Müllabfuhr wird teurer

■ Sondergebühr für Deponiesanierung

Hamburgs Müllabfuhr wird im kommenden Jahr den VerbraucherInnen kräftig in die Tasche greifen. Um das enorme Kostendefizit auszugleichen, sollen die Grundgebühren um zwei und die Entsorgungsgebühren gar um 3,2 Prozent erhöht werden. Zusätzlich werden ab Januar 96 pro Haushalt 1,15 Mark kassiert. Diese Sonderabgabe soll die Sanierung der maroden Mülldeponien finanzieren.

Für die „Deponienachsorge“ sind 175 Millionen Mark veranschlagt, eine Summe, die die Müllabfuhr als „Betrieb des öffentlichen Rechts“ vor ein großes Problem stellt. Allein die Deponie Neu Wulmsdorf wird 75 Millionen Mark zur Umweltsicherung und Altlastenbeseitigung verschlingen (Stemwarde 35,8, Hötigbaum 17,4). Damit sich hier kein Kostenberg auftürmt, wird der Investitionsbedarf – seit 1992 nach dem Abfallentsorgungsgesetz zulässig – an den Kunden weitergegeben. Also 1,15 Mark ab Januar, weitere 75 Pfennige ab 1997. Vorstandssprecher Berend Kröger: „Wenn die Sanierungsmaßnahmen im Jahr 2001 abgeschlossen sind, sollen die Gebühren wieder entfallen.“

Im kommenden Jahr wird es zudem im Betriebshaushalt ein Loch von 11,8 Millionen Mark geben. Schuld sei, so Kröger, die Installierung einer 140 Millionen Mark teuren Abgasreinigungsanlage an der Müllverbrennungsanlage Stellingen. Ferner sei der Tarifabschluß mit 3,2 Prozent wesentlich höher ausgefallen, als kalkuliert worden war. Auch diese Kosten (9,8 Miollonen) werden an den Bürger weitergegeben. Beispiel: Die Gebühren von 15,84 Mark für eine 120 Liter Tonne werden um 1,32 Mark steigen. Die restlichen zwei Millionen Defizit sollen durch Rationalisierungen eingespart werden.

Kröger frohlockte gestern, daß dieses an den Senat gerichtete Gesamtkonzept vom Aufsichtsrat einhellig – gegen das Votum der Grundeigentümer – gebilligt worden sei. Und dabei säße auf der Anteilseignerseite immerhin ein Vertreter des Mietervereins. Kröger: „Auch dem Arbeitnehmerflügel ist diese Entscheidung sicher nicht leicht gefallen.“ Kai von Appen

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