: Krümmel doch schuld an Blutkrebs?
Zwei Ministerien – zwei Meinungen. Über die Frage, ob der Atomreaktor Krümmel doch als Auslöser für die erhöhte Blutkrebsrate in der Elbmarsch in Frage kommt, lieferten sich das Niedersächsische Sozial- und das schleswig-holsteinische Energieministerium gestern ein erbittertes Gefecht.
Der Sprecher des schleswig-holsteinischen Energieministeriums, Hans-Friedrich Traulsen, warf dem Umweltmediziner im Hannoverschen Sozialministerium, Michael Cziesinsky, vor, „unverantwortlich gegenüber den Menschen in der Elbmarsch zu handeln“. Cziesinsky hatte erklärt, die Leukämiekommissionen von Niedersachsen und Schleswig-Holstein würden nicht mehr ausschließen, daß das AKW Krümmel für die Blutkrebsfälle verantwortlich zeichne. Diese seien möglicherweise durch eine unzulässige, kontinuierliche Freisetzung radioaktiver Edelgase über die Maschinenhausdachklappen des Reaktorgebäudes ausgelöst worden.
Eine solche Annahme aber, konterte Ministeriumssprecher Traulsen, sei durch ein im vergangenen Jahr angefertigtes Gutachten des Öko-Instituts Darmstadt bereits hinreichend widerlegt worden mac
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen