: SPD verschnarcht den HVV
Schließlich, nach hartem Dösen im Verkehrsausschuß der Hamburger Bürgerschaft, wurde es dem SPD-Feierabendparlamentarier Friedrich Heß dann doch zu bunt. Immer noch wollte die grüne Nervensäge Martin Schmidt von Verkehrssenator Eugen Wagner wissen, wie und warum es gelingen kann, in Zukunft mit 40 Menschen einen mindestens ebenso guten HVV zu organisieren wie heute mit 100. Heß wollte heim. Und Ausschußchef Reinhardt Hinze (auch SPD), der notgedrungen „Dr. Schmidt, bitte!“ immer wieder das Wort erteilen mußte, konnte nicht umhin, immer wieder zu betonen: „Da steht doch alles drin.“
“Da“ – das war Eugen Wagners Konzept zur Zukunft des ÖPNV in der Region Hamburg, den Wagner (taz berichtete mehrfach) vor allem zum Geldsparen und zur Leistungseinschränkung nutzen will. Den SPD-Abgeordneten war die Zukunft des ÖPNV an diesem Abend total schnuppe.
Nur Martin Schmidt wollte was wissen. Wagner ganz entspannt: „Die Spielregeln sind: Sie bestimmen die Fragen, ich die Antworten.“ Zum Beipiel so: „Wir sind im Gespräch – ich sage nichts.“ Oder: „Ich hab dieses Pulver nicht erfunden, aber es ist so.“ Zweieinhalb Stunden später und viele solche Sprüche mehr läßt der Ausschuß Wagners Vorlage passieren. Einzig Martin Schmidt stimmt dagegen. fm
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