Antworten auf Letzte Fragen

Vergeht die Zeit schneller oder langsamer, wenn man eine Armbanduhr trägt? (24.12. 1998)

Einstein errechnete (und inzwischen kann man es in Versuchen auch nachweisen), daß die Zeit für einen sich bewegenden Körper langsamer vergeht als für einen feststehenden. Im Verhältnis zu einer Wanduhr vergeht die Zeit also langsamer, wenn wir uns, was tagsüber normal sein dürfte, bewegen. Insofern zeigt eine Armbanduhr, die sich ja mitbewegt, genauer an, wieviel Zeit für uns vergangen ist. Daraus ergeben sich folgende Erkenntnisse:

– Eine Uhr müßte daher eigentlich um den Bauch getragen werden, weil dort die mittlere Körperbewegung am genauesten gemessen wird. Die Arme bewegen sich ja immer überdurchschnittlich viel!

– Deshalb tragen die meisten Leute die Armbanduhr auch auf der Nebenhand, weil sich die andere noch viel mehr bewegt.

– Sollte die Armbanduhr durch ihr Gewicht dazu führen, daß sich der Mensch, der sie trägt, langsamer bewegt, dann vergeht die Zeit für diesen Menschen automatisch schneller! Achtung: Wer anfängt darüber nachzudenken, wie sich z.B. das Zeitvergehen von Zeigern an einer Wanduhr (die sich bewegen) im Verhältnis zu ihrem (unbeweglichen) Ziffernblatt verhält, riskiert cerebrale Störungen. Diese führen dazu, daß man nur noch lethargisch im Bett liegen kann (unbeweglich) und daher schneller altert!Andreas Behr, Hermannsburg

Wovor haben Heiden Angst? (9.1. 98)

Daß ihnen vor lauter Heidenarbeit der Heidenspaß vergeht.Gerd Neurath, Saarbrücken

Das es IHN doch gibt!Rudolf Wahnsiedler, Leer

Ich fürchte mich schon mein ganzes Leben vor dieser Frage.Reinhard zu Heiden, Gera

Was macht der Bademeister aus dem Freibad im Winter? (9.1. 98)

Er arbeitet im Hallenbad. Da es aber x-mal mehr Freibäder als Hallenbäder und somit x-mal mehr Bademeister aus Freibädern als aus Hallenbädern gibt, gehen manche auf Langzeiturlaub, feiern krank oder schippen Schnee beim städtischen Bauhof. Sollten die angesammelten Überstunden für die Monate genügen, könnten sie auch ... aber solche Sommer gibt es in Deutschland nicht mehr.Siegfried Klein, Rastatt

Sanitäter im Eisstadion.Gisbert Zalich, Bremen

Das Wasser herauslassen.Michel Schmitt, 6 Jahre

Warum tun so wenige Menschen das, was sie wirklich wollen? (9.1.99)

Täte ich das, was ich wirklich wollte, wüßte ich nicht, was ich dann noch sollte.Carl Christian Horz Reinfeld

Alle Menschen tun das, was sie wollen. Allerdings wollen sie selten das, was sie wollen. Also: Man kann zwar tun, was man will, aber nicht immer wollen, was man will.Hermann Krekeler, Hanstedt

Weil das schon in der Bibel steht. „Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. (Brief des Paulus an die Römer 7.19)Ulrike Schulze, Potsdam

Alle Menschen tun immer nur das, was sie wirklich wollen.

Ein harmloses Beispiel: Wenn ich bei mir zu Hause das Licht anschalte, will ich, daß es hell ist. Ich will zwar nicht, daß hierfür Atomstrom durch meine Energiesparleuchte fließt, aber wirklich will ich, daß das Licht an ist. Mit John Locke: „Ich habe die Handlungen der Menschen stets als die besten Interpreten ihrer Gedanken angesehen.“

Ein weit weniger harmloses Beispiel wäre dagegen durch einen Satz des Philosophen Augustinus belegt: „Keinesfalls aber unterwirft sich eine Seele der Macht einer andern anders, als wenn sie dem eigenen Begehren folgt.“Winfried Meyer, Kassel

Warum heißt es eigentlich Missionarsstellung? (2.1. 98)

Sie ist wohl auf die berühmteste, aber einfältigste aller Buttermacherinnen Englands, die legendäre Miss Johanna, zurückzuführen, die von ihrem völlig unterbelichteten, der reinen Aussprache unfähigen Ehegatten (Name unbekannt), bedingt durch einen seltenen, wenn nicht sogar einmaligen, Geburtsfehler, dem „reudigen Mundverschluß“, Ionar gerufen wurde. Als Gegenleistung hatte die Natur ihn mit anderen Qualitäten ausgestattet.

Seinerzeit wurde beim Kopulieren lediglich die „Köterstellung“ erlaubt, weil es Teufelswerk war, sich beim Ferkeln in die Augen zu schauen, unterstrichen durch Tragen einer Augenbinde (Vorläufer des bekannten Blinde-Kuh- Spiels). An jenem historischen Tag trieben's die Eheleute nun wirklich dolle und spielten mit Augenbinde „Hasch mich, ich bin der Frühling“. Johanna verlor dabei total die Orientierung, fiel auf den Rücken, ihr Rock fuhr hoch, ihr Ehetrottel stürzte auf sie und verkeilte sich mit zuckenden Bewegungen, was ihnen nicht unangenehm war. So entdeckte die Buttermacherin rein zufällig die wohl erfolgreichste Stellung überhaupt, die als „Miss Ionars Stellung“ einen Siegeszug um die Welt antrat.Rudolf Wahnsiedler, Leer

Im letzten Jahrhundert des lange vor Christi Geburt vergangenen Matriarchats entwickelte eine sehr erfahrene und weise Frau diese neue Grundstellung. Sie wurde daraufhin nach ihr benannt: Miss I. Onar. Wie wir wissen, überdauert diese Stellung seit Jahrtausenden. Nach Einzug der Männerherrschaft (Patriarchat) mußten nun alle Errungenschaften der Frauen verschwinden, am besten dadurch, daß sie dem männlichen Erfindungsreichtum zugeschrieben wurden. So erfand man rasch den Beruf des Missionars, schickte seine Vertreter in alle Welt und ließ sie als angeblich neue Stellung unter dieser Bezeichnung verbreiten.Anna Maria Friedrich, Hamburg

Wie werden im Film Blutfontänen an Einschußstellen gemacht? (19.12. 98)

Dazu werden dem zu ermordenden Schauspieler zunächst an den betreffenden „Einschuß“-Stellen Metallplättchen unter der Kleidung auf die Haut geklebt. Auf diesen wird nun eine (sehr) kleine Sprengladung angebracht und auf der Sprengladung ein kleiner Folienbeutel mit Filmblut. Bei Bedarf explodieren die Sprengladungen ferngezündet (rauch- und blitzfrei!), zerreißen Kleidung und Blutbeutel, Filmblut wird herausgespritzt. Die Metallplatten dienen hierzu natürlich dem Schutz des Schauspielers, der im Fall des Metallplättchenweglassens mit echten Blutfontänen aufwarten würde.Eicke Körner-Möhring

Ist genmanipuliertes Fleisch koscher? (19.12. 98)

Davon ausgehend, daß es sich um Genmanipulation innerhalb einer Art handelt und nicht über Arten hinaus (das erwähnte „Kuhschaf“) sowie um Tierarten, die als solche koscher sind, gibt es zwei Antwortvarianten: Die orthodoxe von Halachanet (Halacha ist das jüdische Religionsgesetz) geht folgendermaßen: „Es ist kein schriftlicher Führer zur Halacha bezüglich dieser Fragestellung vorhanden. Es gibt eine Reihe von Diskussionsansätzen, die in Aufsätzen veröffentlicht wurden. Sie lassen aber die nötige Sorgfalt bei der Behandlung dieses Gegenstandes vermissen. Es ist eine Tatsache, daß nur wenige Rabbiner in der Lage sind, autoritativ mit dieser Fragestellung umzugehen.“

Da die Orthodoxie zahlenmäßig in der Minderheit ist und liberale Richtungen des Judentums in der Mehrheit, hier einige Gedanken aus reformjüdischer Sicht: Genmanipulation im Rahmen von Züchtung innerhalb einer Art ist erlaubt, wenn sie zur Krankheitsbekämpfung und Bekämpfung von Erbschäden und Lebensrettung dient. Rettung von menschlichem Leben hat immer Vorrang (siehe: Shab 132 a, Yoma 85b, Tosefta Shab 17; Schulchan Aruch Orach Chaim 328, 1;). Die Behandlung der Tiere muß dabei immer im Einklang mit der jüdischen Tradition stehen.

Genmanipulation ist nicht erlaubt, wenn es darum geht, „höherwertige“ Merkmale hervorzubringen, und zwar aus drei Gründen: 1. Die Methoden, die dabei angewendet werden, sind meist grausam und werden somit nicht dem Tier gerecht, das Schöpfung Gottes ist (in der Torah gibt es viele Anordnungen, wie mit Tieren umzugehen ist: z.B. auch Haustiere sollen am Schabbat Ruhe haben, Esel und Kuh sollen nicht miteinander eingespannt werden, weil immer eines der beiden Tiere benachteiligt wäre, je nachdem ob im Flachland oder im gebirgigen Land gepflügt wird; um ein gefährdetes Tier zu retten (pikuah nefesch), dürfen sogar Regeln, die ansonsten für den Schabbat gelten, außer Kraft gesetzt werden...) 2. Da die aus der Genmanipulation sich ergebenden Folgen unabsehbar sind, könnte es zu einer Eigendynamik kommen, die „Monster“ hervorbringt. 3. und dies ist der wichtigste Grund: Genmanipulation repräsentiert die Tendenz des Menschen, Kontrolle über die Schöpfung erhalten zu wollen und sich an die Stelle Gottes setzen zu wollen.

Übrigens: Zur Kaschrut von Tieren gehört auch das Verbot, männliche Tiere zu kastrieren, um beim Mästen größere Erfolge zu bekommen. Wer an jüdischem Leben heute interessiert ist, sei auf den deutschsprachigen jüdischen Onlinedienst http://www.hagalil. com und seine Diskussionsforen verwiesen.Iris Noah