Chronik der Patienteninitiative

1984 entsteht aus dem Zusammenschluß von rund 200 Geschädigten des am AK Barmbek beschäftigten Orthopäden Prof. Dr. Dr. Dr. Rupprecht Bernbeck die Patienteninitiative (PI). Sie setzt sich unter anderem für die Einrichtung einer unabhängigen Beschwerdestelle ein.

1986 fordert auch ein parlamentarischer Untersuchungsaussschuß in der Hansestadt eine Patientenberatungsstelle. Die PI beansprucht dafür die Trägerschaft. Die Gesundheitsbehörde will das Projekt jedoch der Verbraucher-Zentrale übertragen, die vorwiegend rechtliche Fragen klärt. Die PI arbeitet ehrenamtlich weiter und leistet auch psychosoziale Beratung.

Ab Januar 1988 werden beide Stellen staatlich gefördert. Die Ini erhält 60.000 Mark für ein ABM-Projekt.

1989 will die Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS) der Initiative das Geld streichen. Ein Expertengutachten kommt jedoch zu dem Schluß, daß der Beratungsbedarf von PatientInnen nur durch die Fortsetzung von Verbraucher-Zentrale und Ini gedeckt werden könne.

Im Juni 1993 wird mit dem UKE-Strahlenskandal der zweite große Medizinskandal in Hamburg aufgedeckt. Die PI berät betroffene Frauen.

1994 kündigt die BAGS an, künftig nur noch ein Beratungsangebot fördern zu wollen und schlägt eine Fusion beider Stellen unter dem Dach der Verbraucher-Zentrale vor. Die PI will ihre Unabhängigkeit nicht aufgeben. Daraufhin streicht die Behörde ihr die Zuwendungen.

Im April 1995 muß die Beratungsstelle der Ini aus Geldmangel schließen.

1996 findet die Initiative, wieder ehrenamtlich tätig, neue Räume und etabliert ein weiteres Beratungsangebot. Die Förderung für zwei behinderte MitarbeiterInnen wird beantragt, eine feste Stelle muß jedoch wegen Finanzierungsproblemen später wieder gestrichen werden.

1997 entwickelt die PI zusammen mit dem paritätischen Wohlfahrtsverband in Hamburg den Entwurf eines Gütesiegels für Pflegeheime. Sie berät nun außer PatientInnen auch Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. kaz