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Bisky: „Die PDS machte Fehler“

■ Parteichef kritisiert in der taz Verklärung der DDR

Berlin (taz) – Der PDS-Vorsitzende Lothar Bisky hat die eigene Partei in scharfen Worten kritisiert. „Viele haben noch nicht begriffen, daß wir uns in Bonn jetzt in einer neuen Rolle befinden“, sagte Bisky vor dem heute in Berlin beginnenden Bundesparteitag in einem Interview der taz. Die PDS habe Schwierigkeiten, sich auf die rot-grüne Regierung einzustellen.

Bisky warf seiner Partei vor, in den letzten Wochen „Fehler gemacht“ zu haben. Er nannte dabei die Verbindung der Amnestiedebatte mit der Forderung nach Haftentschädigung, die Diskussion seiner Partei über den ehemaligen Nato-Spion Rainer Rupp sowie den Ladendiebstahl der PDS-Fraktionsvorsitzenden in Mecklenburg-Vorpommern, Catherina Muth. Der Parteichef räumte ein, daß einige in der PDS die DDR verklären würden. „Ich habe aber nicht die Erfahrung gemacht, daß es in der Partei restaurative Tendenzen gibt“, so Bisky.

Auch die Berliner Landesvorsitzende Petra Pau kritisierte ihre Partei. Die PDS gebe „kein politikfähiges Bild“ ab. Bei der Diskussion über das künftige Grundsatzprogramm müsse sie zu einer „schonungslosen Bewertung von Geschichte und eigener Verantwortung“ kommen. Die Bundestagsvizepräsidentin Petra Bläss erklärte, es bestehe die Gefahr, daß die PDS ihren Erfolg bei der Bundestagswahl verspiele. Jens König Interview Seite 2

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