piwik no script img

Charité will Krankenversorgung privatisieren

Die Krankenkassen haben gestern die Sparvorschläge für die Unikliniken scharf kritisiert. „Über diesen Vorschlag kann man nicht diskutieren“, sagte AOK-Chef Rolf D. Müller zur taz. Wie berichtet, sehen die Vorschläge aus der Wissenschaftsverwaltung vor, daß die beiden Unikliniken sich zunächst mit 50 Millionen an den Einsparungen bei den Krankenhäusern beteiligen, weitere 50 Millionen sollen bis zum Jahr 2004 folgen. 500 der insgesamt 4.000 Betten sollen gestrichen werden, 100 davon im Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF). Die Kassen fordern Kürzungen von 300 Millionen Mark. Das Budget der Unikliniken liegt derzeit bei 1,3 Milliarden. Unterdessen haben das UKBF und die Charité eigene Vorschläge für Einsparungen vorgelegt. Die Charité hält eine Einsparung von 100 Millionen Mark an ihren drei Standorten für möglich, wenn die Krankenversorgung im Bettenhochhaus in Mitte und in den Uni-Kliniken Franz Volhard und Robert Rössle in Buch privatisiert wird. Das Pflegepersonal soll also von einem privaten Träger übernommen werden, der nicht an die Tarifverträge im öffentlichen Dienst gebunden ist. Außerdem soll die Geburts- und Frühgeborenenmedizin am Standort Wedding konzentriert werden, Mitte soll zum Zentrum für Rheumatologie, Infektologie und Neurowissenschaften werden. Das UKBF will die Kinderchirurgie und die Kinderheilkunde aufgeben und zudem 20 Betten im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe und 20 Betten im Bereich der Psychiatrie aufgeben. Ein Konzept soll nach Angaben der Wissenschaftsverwaltung am 29. Januar vorliegen. dann berät die Koalition über die Zukunft der Krankenhäuser. taz

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen