■ Bundesligarechte: ARD weiß nicht recht
Berlin (taz) – Mehrere ARD- Intendanten wollen die Bundesligarechte kaufen, obwohl sie noch im Herbst das Gegenteil beschlossen haben. Das Thema sei nicht erledigt, sagte WDR-Intendant Fritz Pleitgen dem Spiegel: „Wir zeigen den Bundesliga- Clubs nicht die kalte Schulter.“ Allein im Sendegebiet des WDR spielten sechs Erstligavereine. Auch BR-Intendant Albert Scharf bekräftigte, Spitzenfußball müsse für die ARD weiterhin interessant bleiben. Der Intendant wandte sich im ORB- „Radio Eins“ gegen Meinungen, ein Verzicht der ARD im Verhandlungspoker könne die Kosten der Fußballrechte drücken: „Auch wenn wir auf etwas verzichten, heißt es noch nicht, daß es deswegen dann unverkäuflich wird.“ Der Intendant behauptete, das Thema Bundesliga stehe noch gar nicht zur Debatte, obwohl die ARD seit Jahresbeginn heftig darüber debattiert. Zudem werde die ARD diese Fragen „nicht auf dem offenen Markt austragen“, sagte Scharf, obgleich sich schon viele Intendanten geäußert haben. Pleitgen sagte, „wir würden gern wie früher als erste die Ausschnitte von den Samstagsspielen in unserer ,Sportschau' zeigen“. Dabei baue die ARD auf die Hilfe von Moderator Reinhold Beckmann. Die hohen Rechtekosten (rund 200 Millionen Mark) will Pleitgen mit Partnern teilen. „Vielleicht brauchen wir Alliierte“, sagte er.
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