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■ AKW-Gegner demonstrieren in Bonn
Gerhard und Renate Breidenstein bleiben im Abseits stehen, als die ersten Demonstranten die Bannmeile durchbrechen. Das sollen mal die Jungen machen. Sie halten ihr Transparent hoch. Dafür sind die beiden 61jährigen extra aus Murhardt bei Stuttgart nach Bonn gekommen. „Wenn wir Alten nicht auf die Straße gehen, wer dann?“ fragt Gerhard Breidenstein.
Hunderte Atomgegner haben sich gestern vor dem Bonner Kunstmuseum versammelt. Robin-Wood-Aktivisten seilen sich vom Dach des Museums ab und entrollen Plakate, in der Luft schwebt ein Anti-AKW- Zeppelin, und Greenpeace hat einen Schrott-Dino aufgestellt. Nach der Kundgebung geht es los, 300 Meter in Richtung Kanzleramt.
Die ersten durchbrechen die Bannmeile. Die Polizei bildet Ketten, die Adenauerallee wird gesperrt. Renate und Gerhard Breidenstein kennen solche Szenen. Nach 20 Jahren des Protests wollen sie das Demonstrieren nicht lassen. Das Ziel sei zwar nähergerückt, aber noch lange nicht erreicht. Die Polizei drängt die Menschen vom Gitter des Kanzleramts. Die Breidensteins rufen mit, als die Masse skandiert: „Wer hat uns verraten? – Sozialdemokraten!“ Thorsten Denkler, Bonn
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