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Moderatoren-Schmiede in Hamburg

Sie wollen im Fernsehen Karriere machen, so wie Günther Jauch, Thomas Gottschalk, Sabine Christiansen oder Barbara Eligmann. Und „sie bringen alle eine gute Portion Ego und einen ausgeprägten Hang zum Exhibitionismus mit“, sagt Christian Eckert. Der Journalist und TV-Moderator ist Leiter des Lehrgangs „Moderations- und Präsentationstechnik“ bei der Hanseatischen Akademie für Marketing und Medien (HAMM) in Eilbek.

Dort drängeln sich derzeit künftige ModeratorInnen zum Casting – höchstens 15 BewerberInnen werden im neuen Semester am 1. April aufgenommen. Entsprechend streng ist die Auswahl: Vor einer Jury aus Journalisten, Kameramännern, Künstlermanagern und Werbeexperten müssen die KandidatInnen flüssig und überzeugend Rede und Antwort stehen über Lebenslauf und Ziele, Hobbys und Allgemeinwissen; in Rollenspielen sind Improvisationsfähigkeit und Spontanität gefordert. „Es geht ja nicht darum, ob man blond ist oder einfach gut aussieht“, sagt Eckert. „Es geht um die Ausstrahlung.“

Der zweijährige HAMM-Studiengang wurde im vergangenen April eingerichtet. Geboten werden eine journalistische Ausbildung, dazu kommen Stimmausbildung und Sprecherziehung, Textgestaltung, Rhetorik und Interviewtraining; zudem stehen Urheber-, Vertrags- und Steuerrecht sowie Medienpolitik, Medienrecht und Medienpsychologie auf dem Stundenplan. Und, lobt Eckert, die Moderatoren-AnwärterInnen „lernen die gesamte Technik von der Pike auf“.

BAföG-berechtigt ist die Ausbildung bisher nicht, 800 Mark kostet sie im Monat. „Garantieren“, so Eckert, „können wir eine Karriere natürlich nicht. Aber den Weg dazu ebnen.“ lno

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