■ Bessere Erziehung und härtere Strafen: Paris kündigt Plan gegen Jugendgewalt an
Paris (AFP) – Die französische Linksregierung will mit einem neuen Aktionsplan die wachsende Jugendkriminalität in Problemvierteln und Trabantenstädten in den Griff bekommen. Premierminister Lionel Jospin gab am Mittwoch abend in Paris ein Dreijahresprogramm bekannt, das zugleich mehr Vorsorge und schnelleres Durchgreifen gegen jugendliche Straftäter vorsieht. In Frankreich sorgen seit Jahren Krawalle und schwere Ausschreitungen in sozial benachteiligten Wohnquartieren für Schlagzeilen.
Kernpunkt des Regierungsplans ist die Einrichtung von 50 Heimen mit insgesamt 900 Plätzen, in denen minderjährige Delinquenten unmittelbar nach einer Straftat bis zum Gerichtsverfahren unter ständige Aufsicht gestellt werden. Dort sollen sie von Erziehern in die „Grundregeln des gesellschaftlichen Lebens“ eingeführt werden. Zehn solcher Heime sollen noch in diesem Jahr entstehen.
Außerdem sollen 7.000 Polizisten zusätzlich in den am stärksten betroffenen Gebieten eingesetzt werden, davon 1.900 bis Ende des Jahres. Bis 2001 werden zudem 1.000 Stellen für Erzieher geschaffen sowie 50 Jugendrichter und 25 Jugendstaatsanwälte neu eingestellt. Auch in den Schulen soll die sozialpädagogische Vorsorge durch Mehreinstellungen verstärkt werden.
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