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Kein Waffenstillstand mehr am Horn von Afrika

■ Der Grenzstreit zwischen Äthiopien und Eritrea droht, sich erneut zum Krieg auszuweiten

Addis Abeba/Asmara (dpa) – Kämpfe zwischen Äthiopien und Eritrea um einen umstrittenen Grenzabschnitt drohten gestern in einen offenen Krieg auszubrechen. Auch am zweiten Tag des wiederaufgeflammten Konfliktes lieferten sich beide Seiten heftige Kämpfe. Beobachter meldeten Offensiven beider Seiten im Westen der umstrittenen Region um Badme. Erstmals setzte die äthiopische Armee Kampfhubschrauber zur Unterstützung seiner Bodentruppen ein. In der eritreischen Hauptstadt Asmara wuchs die Furcht vor Luftangriffen.

Die ehemalige äthiopische Provinz Eritrea war 1993 unabhängig geworden. Über den Grenzverlauf gab es seither immer wieder Streit, der im Mai vergangenen Jahres erstmals in einen mehrwöchigen Krieg ausartete, bei dem Dutzende von Zivilisten und Hunderte von Soldaten getötet wurden. Zu Beginn der Regenzeit war im Sommer 1998 ein inoffizieller Waffenstillstand in Kraft getreten.

Beide Staaten warfen sich erneut gegenseitig vor, mit den Kampfhandlungen begonnen zu haben. Regierungssprecher in Addis Abeba wie Asmara sprachen von errungenen Siegen. Aus dem Verteidigungsministerium in Asmara hieß es gestern, eritreische Streitkräfte hätten zwei äthiopische Stellungen zerstört. Die äthiopische Regierung hingegen erklärte, man habe einen eritreischen Angriff auf den Stützpunkt in Badme abgewehrt und die eigene Position gestärkt.

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat die beiden Staaten aufgefordert, ihre Kampfhandlungen unverzüglich einzustellen.

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