: Psychoanalyse in Deutschland –betr.: „Verdrängte Unsicherheit“ (Gespräch über Rassismus und Abwehr in der therapeutischen Arbeit), intertaz vom 8. 2. 99
Als langjährige Abonnentin und Psychoanalytikerin habe ich mich doch ziemlich über diesen Beitrag empört, der „die Psychoanalyse“ unqualifiziert und leider auch uninformiert darstellt. Insbesondere Birgit Rommelspacher scheint sich damit noch nicht beschäftigt zu haben. Sonst wäre ihr nicht entgangen, daß nicht nur Alexander und Margarete Mitscherlich, sondern (veröffentlicht in der Psyche) auch zahlreiche andere sich mit der Geschichte der Psychoanalyse in Deutschland, mit dem Antisemitismus und selbstverständlich auch mit den Auswirkungen des Holocaust auf die nachfolgende Generation beschäftigen.
Zum Beispiel war Heft 5 der Psyche im Mai 1986, Heft 6 im Juni 1997 diesem Themenkreis gewidmet. Heft 8 im August 1998 brachte einen Artikel zu Auswirkungen des Holocaust. „Der stumme Schrei der Kinder“ ist der Bericht der israelischen Analytikerin Ilany Kogan über ihre Arbeit mit Holocaust-Traumatisierten. Sie stellte ihre Arbeit an einigen Instituten für Psychoanalyse vor. Die Auseinandersetzung unter den Kollegen über die spezielle deutsche Vergangenheit ist seit 14 Jahren von mir beobachtet. Es paßt leider zum „Zeitgeist“, die Psychoanalyse zu verunglimpfen. Die angegebene Literatur ist natürlich nicht vollständig. Gabriele Brandner, Heidelberg
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