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Fette Kupferdividende

■ Rekordgewinn: Norddeutsche Affinerie beschenkt ihre Aktionäre reichlich

Europas größter Kupferproduzent hat seine Aktionäre ganz besonders lieb. Mit einer Ausschüttung von brutto mehr als einem Euro pro Aktie zahlt die Norddeutsche Affinerie (NA) eine Dividende von fast zehn Prozent auf den Aktienkurs. Im Geschäftsjahr 1997/1998 (Bilanzstichtag: 30. September) hat der Hamburger Kupfergigant, der erst im Juli 1998 den Sprung an die Börse wagte, prächtig verdient. Trotz purzelnder Kupferpreise kletterten Ausstoß (526.000 Tonnen) und Gewinn (152 Millionen Mark) auf bislang unerreichte Rekordwerte.

Der Aktienkurs tat es diesem Höhenflug allerdings nicht gleich: Gegenüber dem Ausgabekurs von 25 Mark fiel die Aktie um 14 Prozent auf 21,50 Mark. Trotz der außerordentlich hohen Dividende von mehr als zwei Mark pro Aktie gab der Kurs allein gestern um 1,60 Mark nach, als bekannt wurde, daß der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr niedriger ausfallen würde.

NA-Chef Werner Marnette findet den niedrigen Kurs trotzdem unfair: „Wir sind ein solides Substanzunternehmen.“ Stetige Rationalisierung – allein 1999 werden 70 der derzeit noch über 2000 Arbeitsplätze eingeschmolzen – und eine stabile Kupfernachfrage, vor allem aus der Elektroindustrie, lassen die Unternehmensperspektiven für die Kapitaleigner weiter in freundlichem Licht erscheinen.

Daran wird auch Rot-Grün kaum etwas ändern. Mit der ersten Stufe der Öko-Steuer kann das energieintensive Unternehmen (Kupfer wird in Elektrolyse gewonnen) „durchaus leben“. Auch der Ausstieg aus der Atomenergie, käme er in Norddeutschland denn tatsächlich, schreckt die Kupferhütte nicht mehr: Die Liberalisierung der europäischen Strommärkte drückt die Strompreise gerade für Großabnehmer, selbst wenn beispielsweise die HEW gezwungen sein sollten, ihr AKW Stade einzumotten. „Schon daß man anderswo den Strom einkaufen könnte“, so ein NA-Mitarbeiter zur taz, „sorgt bei den Energieversorgungsunternehmen für Beweglichkeit.“

Florian Marten

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