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SEK-Einsatz bei Springer

■ Blutiges Ende einer Selbstmorddrohung. Mann wollte gegen Ausweisung protestieren

Die Verzweiflungsaktion eines aus Weißrußland stammenden Mannes endete gestern nachmittag blutig. Der etwa 35 bis 40 Jahre alte Mann war angesichts seiner anscheinend bevorstehenden Abschiebung gegen 13 Uhr in das Foyer des Springer-Verlagshauses in Kreuzberg eingedrungen und hatte, bewaffnet mit einem Messer und einer Rasierklinge, mit Selbstmord gedroht. Gestern um 15.30 Uhr trugen Feuerwehrmänner den Mann aus dem Foyer heraus, auf dem Bauch liegend auf der Trage festgeschnallt. Wenige Minuten zuvor war er von einem Sondereinsatzkommando der Polizei überwältigt worden.

Die Beamten hatten sich als Fotografen und Kameraleute getarnt. Die Ausrüstung hätten sie sich teils von beobachtenden Journalisten geliehen, berichtete ein Fotograf vor Ort. Nach mehrstündigen Bemühungen der Polizei, den Mann zur Aufgabe zu bewegen, erfolgte um 15.20 Uhr der Zugriff. Bei dem Handgemenge wurde der Mann durch eine Glasscheibe im Erdgeschoß gedrückt. Schnittwunden an seinen Händen habe sich der Weißrusse selbst zugefügt, so ein Polizeisprecher. Sie seien nicht durch die gebrochene Glasscheibe entstanden. Er wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Nach Polizeiangaben war es gestern noch unklar, ob es sich bei dem Mann um einen Asylbewerber handele. Er habe jedoch eine Ausweiseverfügung bei sich gehabt. Ein Begleiter des Mannes sei vernommen worden, so die Polizei. Dieser sei aber vor Ort nicht weiter in Erscheinung getreten. Christoph Rasch

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