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Mehr Schutz vor Strahlen

■ Trittin will neue Ausrichtung des BfS. Atomwerker planen Protest gegen Ausstieg

Hannover (taz) – Eine Neuorientierung des Bundesamtes für Strahlenschutz hat Bundesumweltminister Trittin anläßlich des Wechsels im Amt des BfS-Präsidenten verlangt. Das Bundesamt müsse sich künftig mehr als bisher dem Schutz von Bevölkerung, Arbeitskräften und Umwelt vor schädlichen Wirkungen von Strahlen widmen, erklärte Trittin anläßlich der Verabschiedung von BfS- Präsident Alexander Kaul gestern in Salzgitter. Trittin, der aus Witterungsgründen an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnte, verlangte vor allem bei der Entsorgung eine Neuausrichtung der bisherigen Aufgaben des BfS. Kaul selbst bestand in seiner Abschiedsrede auf einer Inbetriebnahme des atomaren Endlagers Schacht Konrad und auf einer weiteren Erkundung des Gorlebener Salzstocks, die als Lagerstätte geeignet seien.

Trittin betonte in Salzgitter, daß die Bundesregierung die Weichen für einen neuen zukunftsfähigen Energiemix ohne Atomkraft stellen wolle und verlangte vom Bundesamt für Strahlenschutz in Zukunft vorhandene Sorgen und Ängste in der Bevölkerung stärker zu diskutieren. Gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung hatte Trittin die Ausarbeitung eines nationalen Entsorgungsplans angekündigt, der den Umgang mit radioaktiven Abfällen regeln soll. Zugleich schloß er den Export abgebrannter Brennstäbe nach Rußland aus.

Scharfen Protest gegen den Atomausstieg haben dagegen die Mitarbeiter der deutschen Atomkraftwerke bei einem Treffen von rund 250 Betriebsräten aus ganz Deutschland in München angekündigt. Für die nächste Runde der Konsensgespräche am 9. März riefen sie zu einer Demonstration in Bonn auf, zu der mehr als 10.000 Teilnehmer erwartet werden. Bisher sei der drohende Verlust von 150.000 Arbeitsplätzen in der Energiebranche bei den Verhandlungen bewußt unberücksichtigt geblieben, kritisierte der Bayernwerk-Konzernbetriebsratschef Johann Kaltenhauser. ü.o.

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