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Rosik als Interessenvertreter?

■ Deputation beschloß Wohnungsbau für „Osterholzer Dorf“

In einer ganz kurzen Sondersitzung hat gestern die Baudeputation einen Bebauungsplan für eine Fläche von 19 Hektar zwischen Osterholzer Heer- und Dorfstraße beschlossen. Im Vorfeld dieser Sitzung hatte es heftige Auseinandersetzungen darüber gegeben, ob innerhalb dieser Fläche ein Stück für Kleingärten freigehalten werden sollte. Das hatten das Planungsamt und auch der Bausenator vorgehabt, um eine städtebauliche „Grüne Linse“ an der Osterholzer Dorfstraße zu erhalten. Bei einem Vor-Ort-Termin der Baupolitiker Focke (CDU) und Schreiber (SPD) war mit dem Ortsamtsleiter Gero Rosik dann aber verabredet worden, diese „Grüne Linse“ zu streichen.

Im Dezember hatte die grüne Abgeordnete Karin Krusche in der Baudeputation die Frage aufgeworfen, ob dabei „persönliche Interessen“ des Ortsamtsleiters eine Rolle gespielt hätten. Vor Jahren hatte Rosik eine Nebentätigkeitsgenehmigung als Immobilienberater beantragt, um sich auf seine neue Tätigkeit nach seinem für 1999 vorgesehenen Ausscheiden als Ortsamtsleiter vorzubereiten.

Im vorliegenden Falle scheinen private Grundbesitzer vorab Kenntnis von der geplanten Ausweitung des Baugebietes gehabt zu haben. Jedenfalls wurden Grünflächen an einen Bauträger verkauft, die in den offiziellen Plänen noch als „Kleingärten“ standen.

Durch den Beschluß der Baudeputation gestern sind diese Grundstücke wertvoll geworden. Krusche hatte unter Protest die Sitzung verlassen. K.W.

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