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Der Lenz ist da

■ Frühlingszeit ist Allergiezeit

Augenjucken, Niesattacken und laufende Nasen – die ersten Märzsonnenstrahlen bringen nicht nur die Bäume zum Knospen, sondern wecken damit bei vielen Menschen auch Frühlingsgefühle der anderen Art. Frühlingszeit ist Allergiezeit. Etwa 13 Millionen Deutsche leiden unter ihrer Pollenallergie, sobald der Wind, bei mildem Wetter schon ab Februar, Blüten von Birke, Erle und Haselnuß streift.

Und es werden jährlich mehr. Schon jeder dritte habe mit Überreaktionen seines Körpers auf an sich ungefährliche Substanzen zu kämpfen, sagt Christa Buse von der „Deutschen Hilfsorganisation Allergie und Asthma“ in Hamburg. Vor 20 Jahren sei es noch jeder achte gewesen. Eine Zunahme, die wahrscheinlich ausgerechnet mit der immer besseren Hygiene in den reichen Ländern zusammenhängt. „Es gibt die sogenannte Schmuddelkinder-Theorie. Kinder, die auch mal im Dreck spielen, stärken damit ihr Immunsystem“, erläutert Stefanie Gießen vom Deutschen Allergologen-Verband. „Wohlbehütete“ Kinder entwickelten leichter Überempfindlichkeiten. Doch hundertprozentig erforscht ist die Volkskrankheit noch nicht – Umweltgifte oder erbliche Faktoren sind ebenfalls von Bedeutung.

Dafür, trösten die Allergologen, seien die Behandlungsmöglichkeiten vielversprechend. Hauttests machen eine frühe Erkennung möglich, moderne Medikamente unterdrücken die Beschwerden, besondere Impfprogramme gewöhnen die Kranken langsam an den allergieauslösenden Stoff. Gerade letzteres läßt hoffen: Die Erfolgsquote der sogenannten „Hyposensibilisierung“ bei Pollenallergie liegt, so die Mediziner, bei 90 Prozent. dpa

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