: Gurkiger Fisch
■ In der Elbe hat der Stintfang begonnen
In der Elbe läuft der Stintfang wieder auf Hochtouren. Einen Monat früher als gewöhnlich sind die Fische in diesem Jahr aus der Nordsee zum Laichen in die Elbe geschwommen, sagte Sabine Müller von der Fischerei Grube in Fliegenberg (Kreis Harburg) gestern. Täglich gingen bei der Fischerei derzeit zwischen 500 und 700 Kilogramm in die Reusen. Die Stintfangzeit dauert etwa vier bis fünf Wochen, bevor die Fische wieder in die Nordsee abziehen.
Der Stint gilt in Norddeutschland als Spezialität aus der Elbe. Zumeist wird der Fisch im Restaurant verzehrt oder im Freien gegrillt. Aufgrund der starken Geruchsentwicklung vermeiden viele Hobbyköche, den Stint zu Hause zuzubereiten, weiß Müller. Denn: „Der Stint riecht nicht nach Fisch, sondern nach Gurke.“
In diesen Tagen gehen vornehmlich Männchen in die Netze, die bis zu 30 Zentimeter lang sind und etwa 60 Gramm wiegen. „Die Weibchen schwimmen meistens in der Mitte der Elbe, wo wir wegen der Fahrrinne nicht fangen dürfen“, sagte Müller. Die Männchen hielten sich dagegen gerne am Flußrand auf, wo die Reusen ausliegen.
Die frühzeitige Stintwanderung in die Elbe führt die Fischerei auf die milde Witterung zurück. Die Stinte bevorzugen eine Wassertemperatur von mindestens fünf Grad, die nun erreicht sei. Auch im vergangenen Jahr tauchten Stinte schon Ende Februar auf.
Der Stint ist ein kleiner, schlanker, lachsartiger Fisch. Die Binnenstinte leben im Süßwasser. Die Wanderstinte – wie sie in der Elbe vorkommen – pendeln zwischen Salz- und Süßwasser. Sie werden in den Küstengewässern Europas und in der Ostsee gefunden. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen