: Marathonlaufen in der Antarktis
Marathonläufe in Hamburg, Berlin oder New York mögen für andere Freizeitsportler das höchste Läuferglück bedeuten. Michael Schmüser aus Eutin (Kreis Ostholstein) kann dagegen mit der Teilnahme an einem wahrhaft ungewöhnlichen Wettbewerb aufwarten. Er hat an einem Marathon in der Antarktis teilgenommen und ist damit nach eigenen Angaben der jüngste Läufer der Welt, der die klassische Marathonstrecke auf allen Kontinenten gelaufen ist.
Luxor, Sidney, Singapur, Buenos Aires – in all diesen Städten war Schmüser schon gelaufen, dazu in rund 20 deutschen Städten. Aber der Marathon über Geröllpisten auf dem sechsten Kontinent sei „Abenteuer pur“ gewesen, sagt der 27 Jahre alte Zeitsoldat. Statt Eis und Schnee fanden die Läufer im antarktischen Sommer Matsch vor, statt klirrender Kälte Temperaturen um die null Grad. „Wir konnten in ganz normaler Sportkleidung starten. In Eutin war es kälter“, erklärt Schmüser. Unter diesen Bedingungen war seine Zeit von 5.28,33 Stunden für die 42,2 Kilometer ein durchaus respektables Ergebnis, das ihm den 57. Platz sicherte.
Bei dem Lauf waren die immerhin 130 Teilnehmer fast unter sich, denn die Zahl der Zuschauer ist in dieser Ecke der Welt verständlicherweise begrenzt. „So ein knappes Dutzend Leute haben uns angefeuert, das waren Mitarbeiter der Forschungsstationen dort unten“, sagt Schmüser. „Ach ja, und eine Handvoll Pinguine war auch noch da“, fügt er hinzu.
Jetzt träumt Schmüser, der sich selbst als ein „klein wenig verrückt“ bezeichnet, von Alaska. Denn: „In der Antarktis lag ja kaum Schnee, deshalb will ich dort mal an einem richtigen Eismarathon teilnehmen.“ Eva-Maria Mester
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