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■ SurfbrettAlgerische Generäle packen aus

Die französische Version der Suchmaschine Yahoo schreibt die Adresse www.anp.org fälschlicherweise der Algerischen „Armée Nationale Populaire“ (ANP) zu. Autorisiert von den Militärs kann sie aber nicht sein. Vielmehr erheben Kritiker aus den eigenen Reihen schwere Vorwürfe gegen die Führung der Streitkräfte, die Algerien von der französischen Kolonialherrschaft befreiten. „Harkis“ – Verräter – seien die wichtigsten Mitglieder des Generalstabes, allen voran Oberbefehlshaber Mohamed Lamari. Als Beweis dient dem Betreiber der Seite, die über einen Londoner Provider ins Netz gestellt wird, die militärische Laufbahn der Generäle. Sie alle haben zu Anfang des Algerienkrieges 1954 bei der französischen Armee gedient und wechselten erst später die Seite. Seitenlange Dossiers versuchen zu belegen, daß sie heute das ganze Land manipulieren. Aus reinem Machtkalkül sei die Armee auch „am Genozid des algerischen Volkes“ direkt beteiligt – eine Anschuldigung, die seit Jahren von Deserteuren in London und Paris erhoben wird. Neu ist allerdings das letzte Dokument, das erst vor wenigen Tagen zu der Website hinzugekommen ist. Es behauptet, daß sich auf allen sensiblen Kommandoebenen der „Nationalen Volksarmee“ Söldner befinden. Insgesamt zwölf sind mit Namen, Kurzlebenslauf und Einsatzbereich aufgeführt. Acht stammen aus der französischen, zwei aus der südafrikanischen Armee. Zwei kommen aus den USA. Einer von ihnen, Peter Taylor, der als persönlicher Berater von Armeechef Lamari arbeiten soll, war einst verantwortlich für die CIA in Europa. wandler@compuserve.com

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