piwik no script img

Am Bau ist's flau

■ Demo zur Eröffnung des Reichstags

Mit einer Großdemonstration wollen Bauarbeiter aus Berlin und Brandenburg bei der offiziellen Eröffnung des Reichstagsgebäudes gegen Lohndumping und illegale Beschäftigung auf die Straße gehen. Die Fachgemeinschaft Bau teilte gestern mit, sie habe zu der Demonstration am 19. April mit Baufahrzeugen „in gerade noch erlaubter Nähe“ zum Parlament aufgerufen. Der Protest, der auch auf der Spree geäußert werde, solle „zu Wasser, zu Lande und in der Luft“ sichtbar gemacht werden.

Der Reichstag hat nach Ansicht der Fachgemeinschaft nicht nur Symbolcharakter für die Politik, sondern er stehe auch „für die illegale Beschäftigung unter den Augen eines öffentlichen Arbeitgebers“. Bei Bauvorhaben des Bundes in Berlin wurden laut den Angaben 2.664 Arbeitgeber überprüft. In 339 Fällen mit 853 betroffenen Arbeitnehmern sei beispielsweise gegen das Mindestlohngesetz verstoßen worden, hieß es. Auch unter der neuen Bundesregierung seien Aufträge zu Dumpingpreisen vergeben worden. Die Bauunternehmen in Berlin hätten 1998 einen Umsatzrückgang um 15,8 Prozent auf rund 9,2 Milliarden Mark hinnehmen müssen. In Brandenburg sei der Umsatz um 10 Prozent auf 9,9 Milliarden Mark zurückgegangen. Die Fachgemeinschaft Bau, die vor allem Mittelständler vertritt, sprach von der größten Baukrise seit Kriegsende. AP

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen