■ Yin und Yang in der Politik: Gebernbachert
Fünf Stimmen hat Bremen in diesem Jahr in der Wahlversammlung des Bundespräsidenten, die (sinkende) Einwohnerzahl reicht nicht für sechs. Darunter hätte diesmal die AfB leiden müssen: Nach dem Zählsystem bekommt die SPD zwei Mandate. Sie bestimmte Willi Lemke und Hilde Adolf. Und die CDU hat zwei (Reinhard Metz und Hartmut Perschau wollten selbst mal nach Berlin fahren). Der fünfte Platz fiel an die Grünen, die wollten der aus dem Parlament ausscheidenden Parteigründerin Christine Bernbacher die Reise gönnen und überließen die Nominierung für das Bernbacher-Ersatzmitglied großzügig der AfB. AfB-Chef Andreas Lojewski verstand die Geste und schlug Klaus Bernbacher vor.
So weit, so schön. Aber für wen werden die Bernbachers stimmen? Das ist Wahlgeheimnis, na klar. Trotzdem: „Ich hätte es gut gefunden, wenn die Koalition eine Frau nominiert hätte, vielleicht auch eine aus dem Osten“, sagt Christine Bernbacher. So eine gestandene Frau wie Dagmar Schipanski? „Die könnte das sicher gut.“ Christine Bernbacher hat es oft erlebt, daß Männer Frauen etwas nicht zutrauen. Und wem gibt sie ihre Stimme? „Dem Kandidaten der Koalition“, sagt Christine Bernbacher ohne zu zögern, „Johannes Rau macht das sicherlich auch gut.“
Und für wen würde Klaus Bernbacher (AfB) votieren, wenn er als Ersatzmitglied ran dürfte? „Ganz sicher für Rau“, sagt Bernbacher. „Wir brauchen jetzt einen erfahrenen Mann an der Spitze. Gerade jetzt.“ Und die Schipanski? „Das ist doch nur eine Zählkandidatin.“ K.W.
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