Havarie war vermeidbar

■ „Pallas“-Ausschuß: Schneller Einsatz von Schleppern hätte Ölpest an Küste verhindert

Kiel (AP) – Das Stranden des Holzfrachters „Pallas“ und die Ölverschmutzung vor Amrum hätten möglicherweise verhindert werden können. Dies ist am Montag bei der Aussage des Kapitäns des Hochseeschleppers „Oceanic“, Michael Pohl, vor dem Pallas-Ausschuß des Kieler Landtags deutlich geworden. Nach seinen Angaben hätte bei optimaler Koordinierung die „Oceanic“ rund 15 Stunden eher am Havaristen sein können.

Die „Pallas“ war am 25. Oktober vor der dänischen Küste in Brand geraten. Pohl sah zwischen dem 26. und 27. Oktober eine „gute Möglichkeit“, die „Pallas“ sicher wegzuschleppen. Zu diesem Zeitpunkt habe es ein Wetterloch gegeben, und das brennende Schiff sei auch noch weit von der Küste weg gewesen. Die „Oceanic“ war erst später, am Morgen des 27. Oktobers, zur „Pallas“ beordert worden, obwohl sie 15 Stunden früher hätte dasein können. Am Tag zuvor hatte der Schlepper einen anderen Havaristen geschleppt. „Wir waren erstaunt, daß wir uns nur nach Helgoland legen sollten. Wir sind davon ausgegangen, daß mit der Pallas alles im Griff sei“, sagte Pohl. Nach seiner Einschätzung hätte die „Oceanic“ bereits am 26. Oktober etwa um 19.00 Uhr bei der „Pallas“ sein können.

Der Ausschußvorsitzende Hinz geht davon aus, daß die Arbeit des Gremiums bis zum Sommer die Arbeit beendet haben könnte. Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene gebe es organisatorische, technische und juristische Probleme bei der Bewältigung kritischer Situationen. Er glaube, daß das Landeskatastrophenschutzgesetz geändert werden müsse. Überlegt werden müsse auch, wie die Zusammenarbeit mit den Nachbarn wie Dänemark verbessert werden könne. Die Vielzahl internationaler Abkommen sei beeindruckend und „nur noch dem Spezialisten erschließbar“.