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Unterm Strich

John Paul 2, the Pope, hat es mit seiner CD „Abba Pater“ in Deutschland gleich in der ersten Woche auf Platz 66 der Top 100 geschafft. Das teilte die Agentur MMK am Donnerstag in Hamburg mit. Das Ranking wird nach den Verkaufszahlen aller CDs ermittelt. Branchenkenner bezeichnen den Einstieg des Oberhauptes der katholischen Kirche in den Musikmarkt als „gigantisch“. Ein weitere Boom für die Silberscheibe wird erwartet: Ostern ist Papst-Zeit. Da macht er's womöglich noch auf Platz eins.

Er wurde erwartet – und er ist da. Halleluja. Nicht der Papst, Peter Handke. Er ist in Belgrad eingetroffen. Nicht wegen der Medien sei er gekommen, also belassen wir's dabei.

Unterdessen hat die Berliner Schriftstellerin Christa Wolf auf das Leid der Menschen in der Krisenregion hingewiesen. „Ich fühle stark, ihnen helfen die Bomben nicht, so groß mein Abscheu gegen die serbische Soldateska ist, die diese Menschen auf Befehl und mit kalter Berechnung verfolgt und vertreibt.“ Zur Frage nach einer Alternative zu den Angriffen sieht sich „in eine Zwangslage gebracht, aus der ich keinen Ausweg weiß“.

Sie frage sich, warum nicht vor Jahren die Wurzeln des militanten Nationalismus vom Westen wahrgenommen und bekämpft wurden. „Nun bombt man auf die Folgen eigener Versäumnisse und Fehler und potenziert sie damit.“ Die Autorin kritisierte die Berichterstattung: „Mir fehlen auch zuverlässige Informationen, und wenn ich die Sprache der Kriegsberichterstatter höre, nimmt mein Verdacht zu, daß wir manipuliert werden.“

Andere Schriftsteller tun sympathischerweise nur das übliche: So nahm der östereichische Lyriker Raoul Schrott den mit 20.000 Mark dotierten Peter-Huchel-Preis 1999 des Südwestrundfunks und des Landes Baden- Württemberg für seinen Gedichtband „Tropen. Über das Erhabene“ entgegen.

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