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Rußland für Schutztruppe

■ Stoiber in Moskau: Moskau setzt auf UNO

Moskau/Bonn (dpa/taz) – In die diplomatischen Bemühungen zur Lösung der Kosovo-Frage kommt offenbar Bewegung. Rußlands Regierung denke intensiv über Modelle einer internationalen Schutztruppe unter russischer Beteiligung nach, sagte der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) gestern nach einem Treffen mit dem russischen Außenminister Igor Iwanow gestern in Moskau.

Der außenpolitische Sprecher der Bonner Unionsfraktion, Karl Lamers, sagte, Rußlands Grundüberlegung sei, die UNO „wieder stärker ins Spiel bringen“ zu wollen. „Ich habe die Hoffnung, daß sich etwas bewegt.“ Konkret sei eine „Sicherheitsresolution der Vereinten Nationen“ denkbar, so Lamers, der ebenfalls in Moskau weilte. Eine UN-Resolution müsse das Ende der Kämpfe umfassen, eine Rückkehr der Kosovo-Flüchtlinge und eine internationale Schutztruppe. Dies vertritt Moskau schon seit einiger Zeit.

Weiter hieß es, Iwanow wolle schon bald mit Bundesaußenminister Fischer zusammentreffen. Kanzler Schröder sagte gestern in Bonn, seine Regierung wolle „den Kontakt mit Rußland intensivieren“. Man sei schon jetzt in ständigem Telefonkontakt. Fischer will am Dienstag mit seinen Kollegen aus Österreich und Finnland in die Ukraine reisen. Die EU-Troika will in Kiew über die Lage im Kosovo sprechen. Die Ukraine hatte sich bereits an den SFOR-Truppen in Bosnien beteiligt.

Frankreich erklärte, es sei unbedingt notwendig, Rußland bei einer Lösung für das Kosovo einzubeziehen.

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