Bonner können schon mal vorfahren

■ Straßen rund um das Reichstagsgebäude sind fertiggestellt

Eine Woche vor der ersten Sitzung des Deutschen Bundestages im Reichstagsgebäude sind gestern die Verkehrsflächen rund um den künftigen Parlamentssitz fertiggestellt worden. Übergeben wurden 12.000 Quadratmeter Fahrbahn und 9.000 Quadratmeter Gehweg sowie der 4.500 Quadratmeter große Platz vor dem Gebäude. Die Kosten betrugen 12,3 Millionen Mark.

Verkehrssenator Jürgen Klemann (CDU) äußerte sich erfreut über die rechtzeitige Fertigstellung der Anlagen. Wegen der eingeschränkten Baufreiheit sei es besonders kompliziert gewesen, den Termin einzuhalten. Zugleich hob der CDU-Politiker hervor, daß die Aufwendungen im vorgegebenen Kostenrahmen liegen.

Nach Darstellung des Chefs der Baukommission des Bundestages, Dietmar Kansy (CDU), soll besonders der Platz vor dem Reichstag zur Kommunikation zwischen Abgeordneten und Berlinern genutzt werden. Als „schmerzlich“ bezeichnete er, daß nicht alle Parlamentsneubauten planmäßig fertig werden. Das am Ebertplatz entstehende Jakob-Kaiser-Haus, in dem Fraktionsräume und Abgeordnetenbüros ihren Platz erhalten, werde voraussichtlich erst Ende November des Jahres 2000 und damit etwa ein Jahr später als vorgesehen übergeben. Weitere drei Monate vergingen bis zum Einzug.

Hintergrund der Verzögerungen seien Probleme mit dem Baugrund, sagte Kansy. Wer dafür Verantwortung trage, sei noch unklar. Bodengutachter, eine Baufirma und Planer wollten dies gerichtlich prüfen lassen. Ungeachtet dessen hält es Kansy jedoch für „zumutbar“, daß das Parlament nicht in ein perfekt fertiges Gebäudeensemble einzieht. ADN