Häßlicher Kratzer an Wuppertals Wahrzeichen

■ Unfälle der Schwebebahn verliefen glimpflich: Ein gerammter Heuwagen, ein Elefant in Panik

Wuppertal (rtr) – Die Schwebebebahn ist Wuppertals ganzer Stolz. Sie war Symbol der Stadt, die sonst nicht so reich an Attraktionen ist. Immerhin galt die Schwebebahn bisher auch über die Stadtgrenzen hinaus als sicherstes Verkehrsmittel der Welt, zumindest als das mit den wenigsten Unfällen. 1900 wurde die Wuppertaler Schwebebahn von Kaiser WilhelmII. und seiner Frau Auguste Viktoria eingeweiht. Im März 1901 wurde das Verkehrsmittel für das Volk geöffnet. Die Schwebebahn verbindet auf 13,3 Kilometern Länge die östlichen und westlichen Stadtteile miteinander.

Rund 80.000 Fahrgäste steigen nach Angaben der Stadtwerke an einem normalen Werktag in einen der über 35 Tonnen schweren Waggons, die auf einer einzigen Schiene rollen. Da mit rund 24 Millionen Passagieren im Jahr die Grenze der Leistungsfähigkeit fast erreicht war, entschlossen sich die Stadtwerke zu einer 490 Millionen Mark teuren Komplettrenovierung. Um den Zugverkehr werktags nicht zu unterbrechen, wurde bisher an den insgesamt 468 Brückenteilen und Stützen nur am Wochenende gearbeitet.

In der fast 100jährigen Geschichte kam es nur zu wenigen Unfällen. Eher kurios war der Sturz eines Elefanten im Jahr 1950 in die Wupper. Das Zirkustier, das zu Werbezwecken mitreiste, hatte in Panik die Tür durchbrochen und war zwölf Meter tief in den Fluß gefallen. Der Dickhäuter kam mit Prellungen davon. Vergleichsweise glimpflich verliefen auch verschiedene Unfälle, bei denen Heuwagen, Lastwagen oder Muldenkipper in die eisernen Träger der Bahn fuhren. Mehrere Verletzte gab es dagegen bei einem Auffahrunfall zweier Bahnen im Jahr 1998. Schon dieser Unfall stand im Zusammenhang mit den Bauarbeiten: Das Steuersystem war außer Betrieb, die Fahrer mußten auf Sicht fahren.