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„Ich wollte Ordnung“

Als der Amerikaner Randy Kaufmann bei der taz anfing, gab es kein Archiv. „Die Leute wußten zwar, was ein Archiv ist, aber auf die Idee, einen Dokumentar einzustellen, kam keiner“, erinnert sich der 48jährige, der seit über zwanzig Jahren in Berlin lebt. Also hat er Mitte der achtziger Jahre seine Planstelle beim „Nationalen Plenum“ beantragt und auch bekommen: „Ich wollte Ordnung.“ Inzwischen wird seine Arbeit respektiert – ohne Archiv, das weiß auch die Redaktion, kommt kein Medienbetrieb aus.

Auf seine sechzehn taz-Jahre blickt Randy, der Bibliothekarswesen und Geschichte studiert hat, mit einer Mischung aus Stolz und Nostalgie zurück. Immerhin sei die taz die erste Zeitung gewesen, die mit digitaler Speicherung begonnen hat.

Hausintern gehört „Randy's Bar“ zu den ehernen Einrichtungen. Doch was als Ort der Begegnung im 6. Stock des taz-Hauses begann, ist derweil zum Platz der Trennung geworden. Gebechert wird nur noch bei Abschiedsfeiern.

Mittlerweile hat er seinen Job auf drei Tage die Woche reduziert, um Zeit für sein selbstfinanziertes Forschungsprojekt über die Anfänge des Fotojournalismus im Berlin der zwanziger Jahre zu haben. Die taz ist und bleibt aber sein persönliches Zentrum: „Sie hat mir die Chance gegeben, mich auszutoben.“

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