: Freibrief fürs Drauflosknüppeln
Betr.: „Krankenhäuser rüsten sich für die 1. Mai Demo“, taz vom 12. April
Was Herr Borttscheller zum NPD-Aufmarsch und zur Gegendemo mit den Krankenhäusern veranstaltet, ist reine Angstmache zum Zwecke der Abschreckung. Mit solchen Einschüchterungsversuchen im Vorfeld fordert er allerdings Gewalttätigkeiten geradezu heraus. Aber wohl kaum auf Seiten der antifaschistischen DemonstrantInnen, sondern viel eher bei den wahrscheinlich massiv auftretenden Polizei- und SEK-Einheiten. Die Angstmache kommt einem Freibrief gleich fürs Drauflosknüppeln, und ein solches Bürgerkriegsszenario nützt natürlich immer der herrschenden senatorischen Saubermännerkoalition.
Der Aufmarsch der Neonazis gehört verboten. Die antifaschistischen Gruppen rufen zu Recht zur Demonstration vor den Toren von Daimler Chrysler auf. Es ist jedoch bedauerlich, daß es keine Einheitsfront des DGB mit dem antifaschistischen Bündnis gibt. Muß sich Geschichte erst wiederholen? Der NPD darf niemals die Möglichkeit und das Recht eingeräumt werden, den 1. Mai nochmals zu entweihen. Dies ist der Tag derer, die sich für Frieden und eine humane Welt einsetzen. Bettina Fenzel
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