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Vor zehn Jahren

Das „Wort zum Montag“ gab es vor zehn Jahren nur in der Bremer taz.

„Machet euch die Erde untertan“? Tschernobyl und Ozonloch, abgeholzte Tropenwälder und ölverschmierte Seevögel können nicht gemeint gewesen sein, als Gott seinen Ebenbildern und Krönungen der Schöpfung einen Blanko-Scheck zu deren Sachwaltung ausstellte.

Daß Gott sich den menschlichen Mißbrauch der von ihm verliehenen Macht über die Erde sehr entschieden zu verbitten weiß, findet der Prediger in der St. Ansgarii-Kirche zum Beispiel beim Turmbau zu Babel, jenem Gleichnis auf gottvergessene Selbstüberschätzung technologisch-menschlicher Fähigkeiten.

Sollte also eine zweite Sintflut fällig sein? Pastor Suhlrie stellt die rhetorische Frage, nur um sie zu verneinen. Die gedachte Antwort, die zu finden er der Gemeinde überließ, wird wohl lauten: Für die nächste Sintflut brauchen wir keinen Gott mehr. Wir sind geradewegs dabei, sie selbst zu machen.

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