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Editorial

Nach einer Umbauzeit von vier Jahren eröffnet heute das Reichstagsgebäude mit der ersten Sitzung des Deutschen Bundestages in seinem zukünftigen „Plenarbereich“. So spannend wie der neue Name des alten Hauses klingt, so eigentümlich zeigt sich auch der Weg seiner Verwandlung. Die taz zeichnet in ihrem „special“ ein paar dieser Schritte nach: Fast acht Jahre nach dem Umzugsbeschluß 1991 werden „die Bonner“ nun Berliner. Was anfangs unmöglich schien, regt heute nur noch wenige auf. Das Spektakuläre weicht der Normalität. Auch Sir Norman Fosters Reichstagsumbau ist dafür eine Chiffre. Fürchtete man zu Beginn der Planung, der Bezug auf eine historische Form und deutschtümelnde Geschichte bringe deren Inhalte mit sich, wird nun sichtbar, daß im Reichstag eine kühle Sachlichkeit einzieht, wie sie im Bonner Plenarsaal besteht. Mit der Kuppel erhält das Haus zudem eine High- Tech-Krone, die öffentlich begehbar sein wird. Das Gegenwartsgewicht des Reichtags überwiegt – auch bei bayerischer Kost von Michael Käfer im schicken Restaurant. Rolf Lautenschläger

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