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Unterm Strich

Der Historiker und Publizist Karl Schlögel wird mit dem Anna-Krüger-Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin ausgezeichnet. Schlögel, der Geschichte, Soziologie und Slawistik in Berlin studierte, lehrt an der Europa Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Der Preis ist mit 50.000 Mark dotiert. Schlögel wisse, wie sich wissenschaftliche Präzision mit erzählerischem Talent verbinden lasse. Dadurch habe er die russische Kulturgeschichte und insbesondere die deutsch-russischen Beziehungen auch für interessierte Laien erschlossen, teilte das Wissenschaftskolleg am Montag mit. Zu den zahlreichen Veröffentlichungen Schlögels gehören „Moskau lesen“ (1984), „Das Laboratorium der Moderne“ (1988), „Go East oder die zweite Entdeckung des Ostens“ (1995) sowie „Berlin – Ostbahnhof Europas. Russen und Deutsche in ihrem Jahrhundert“ (1998).

Die Vorsitzende des Bundestags-Kulturausschusses, Elke Leonhard (SPD), hat den Willen des Parlaments für das Mahnmal in Berlin erneut bekräftigt. „Wir wollen das Denkmal“, schrieb Leonhard in einem Brief an den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis. Trotz der Auseinandersetzungen um Gestaltung und Ort des Mahnmals in den vergangenen Monaten bleibe es dabei, daß der Bundestag „ein Zeichen setzen“ werde. Debatte und Abstimmung des Parlaments werden nach Leonhards Worten noch vor der Sommerpause, spätestens aber am 1. September stattfinden. Zur weiteren Vorbereitung wird der Kulturausschuß an diesem Dienstag in Berlin mit den Leitern der Gedenkstätten zusammentreffen. Ziel ist es, eine „Gesamtkonzeption gegen das Vergessen“ zu entwikkeln, so Leonhard.

Die überraschende Rückkehr des Generaldirektors der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Klaus-Peter Schuster, nach Berlin ist perfekt. Die Entscheidung für einen entsprechenden Berufungsvorschlag, wonach Schuster bereits im Sommer neuer Generaldirektor der Staatlichen Museen Berlin und zugleich Leiter der Nationalgalerie werden soll, fiel am Wochenende nach einem Gespräch von Kulturstaatsminister Michael Naumann (SPD) mit dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann. Naumann ist Vorsitzender des Stiftungsrats, der am 4. Juli der Berufung zustimmen muß. Wie die Stiftung am Montag mitteilte, ist ein möglichst direkter Übergang vom jetzigen Generaldirektor Wolf-Dieter Dube geplant, der Ende Juli in den Ruhestand geht. Mit der Berufung Schusters sollen auch die Überlegungen zur Museumskonzeption in Berlin noch mal überprüft werden, betonte die Stiftung. Vor seinem Wechsel nach München Mitte vergangenen Jahres war Schuster bereits zehn Jahre in der Preußenstiftung tätig, zuletzt als Direktor der Nationalgalerie.

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