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: Blockierer vor Gericht

Die Gerichtstermine stehen fest. Am 11. und am 14. Mai muß sich der Bremer Castor-Gegner Bernhard Stoevesandt vor Gerichten in Ahaus für seine Gleisblockade verantworten. In einem Strafverfahren wird dem jungen Mann dann Nötigung und Sachbeschädigung vorgeworfen. In einem Zivilprozeß, den die Deutsche Bahn anstrengt, geht es um mehr als 6.000 Mark Schadensersatz für das Aufschweißen und Wiederherstellen der Gleisanlage. Stoevesandt hatte sich im März vergangenen Jahres mit den Armen unter den Schienen festgekettet, über die der Zug mit den abgebrannten Brennstäben ins sogenannte Zwischenlager Ahaus rollen sollte.

Mit dieser Aktion wurde der Transport um eine halbe Stunde verzögert, triumphierten damals Bremer AtomkraftgegnerInnen. Und Stoevesandt wunderte sich: „Wir sind da einfach raufspaziert. Da war kein Mensch, um uns abzuhalten.“ Er rechtfertigt die Blockade des Transports als Notstandshandlung: „Atomkraft gefährdet von der Urangewinnung bis zum ungeklärten Verbleib des Atommülls Menschen und Umwelt“, so Stoevesandt. „Gerade der Castor-Skandal hat gezeigt, daß es schon jetzt nicht gelingt, das radioaktive Material von der Umwelt fernzuhalten.“ Helga Rinsky vom BBA-Laden (Bremer Bürgerinitiativen gegen Atomkraft) wertet die Verfahren als Versuch, „Menschen davon abzuschrecken, sich gegen zerstörerische Technologien zu wehren “.

ede

Der Strafprozeß am 11.5. beginnt im Amtsgericht Ahaus um 13.30 Uhr. Prozeßbeobachter können Plätze in einem Bus reservieren. Anmeldung und Info: BBA-Laden Tel.: 700 144