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Simonis soll regieren

■ Kieler Ministerpräsidentin erneut Spitzenkandidatin ihrer Partei

Der minutenlange Applaus war dem Ergebnis ihrer Wahl angemessen: Ohne Gegenstimme und bei nur einer Enthaltung hat die SPD in Schleswig-Holstein Ministerpräsidentin Heide Simonis gestern auf ihrem Landesparteitag in Reinbek zur Spitzenkandidatin gekürt, mit der sie die Landtagswahl am 27. Februar 2000 gewinnen will.

In ihrer energischen Art hatte Simonis in ihrer Wahlrede erklärt, daß sie den Wettstreit mit dem prominenten Gegenkandidaten der CDU, Ex-Verteidigungsminister Volker Rühe, keineswegs scheue: „Wer Ebbe und Flut schon für Wechselstimmungen hält, der hat noch nicht das richtige Gespür für das, was in unserem Land geschieht“, spottete sie. Mit Verweis auf zahlreiche Zukunfts-Industrien, die sich im Land angesiedelt hätten, versprach Simonis, daß künftig kein Arbeitswilliger länger als ein halbes Jahr arbeitslos sein sollte. Zum neuen Landesvorsitzenden wählte die SPD den 44jährigen Bundestagskandidaten Franz Thönnes mit 88,7 Prozent.

Am Rande des SPD-Parteitags warnte der SPD-Bundestagsfraktionschef Peter Struck die Grünen vor ihrem Sonderparteitag zum Kosovokrieg vor einem Bruch der Koalition. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Koalition noch weiter besteht, wenn sich die Mehrheit gegen ihren Außenminister und die Regierung ausspricht“, sagte er im Hinblick auf Forderungen nach einem sofortigen Stopp der Bombardierung.

Unterdessen hat sich die Kieler Landtagsabgeordnete des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW), Anke Spoorendonk, für einen Stopp der Nato-Luftangriffe auf Jugoslawien ausgesprochen. Das Bündnis solle „zur Logik des Friedens zurückkehren“, forderte sie am Sonnabend am Rande des SSW-Parteitags in Tarp bei Flensburg, wo sie erneut zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl gewählt wurde. hh

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