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Auftakt Hemelinger Tunnel

■ Im Jahr 2003 sollen die 600 Meter Tunnel samt Videoüberwachung und Notausstiegen fertig sein / Erste Bilanz: 21 Jahre Planung, viel Protest, 350 Millionen Mark Kosten

In der Hansestadt haben am Samstag die Arbeiten für den Bau des Hemelinger Tunnels offiziell begonnen. „Damit löse ich das Versprechen ein, das der Bremer Senat Ihrem Unternehmen vor 21 Jahren gegeben hat“, sagte Bremens Bausenator Bernt Schulte (CDU) zum Werksleiter der DaimlerChrysler Bremen, Martin Karr, an der Baustelle des „Jahrhundert-Bauwerks“. Dann setzte er den ersten symbolischen Spatenstich am Gelände an der Autobahnauffahrt Hemelingen An der Grenzpappel. Von hier aus wird der Tunnel unter der Bahnlinie Bremen-Osnabrück, entlang der Godehardtstraße bis nach Sebaldsbrück führen. Die Kosten für das 593 Meter lange Bauwerk betragen den Angaben zufolge 350 Millionen Mark. Darin enthalten seien 44 Millionen Mark für die notwendige Sanierung des bislang verkehrsüberlasteten Ortsteils. Der Tunnel soll 2003 eröffnet werden.

Das Automobilwerk mit rund 16.000 Beschäftigten sei seit seiner Gründung 1978 wie kein anderes Unternehmen zum Standortfaktor in Bremen geworden, sagte Schulte. Es sei aber auch wichtig für die gesamte Region, denn etwa 51 Prozent der Beschäftigten kämen täglich aus dem niedersächsischen Umland ins Werk – in der Regel mit dem Auto. Für eine gute Verkehrsanbindung der Gewerbegebiete bei gleichzeitiger Entlastung der Wohnstraßen stehe künftig der neue Tunnel. Neben dem Ausbau der Georg-Bitter-Straße, der Hafenrandstraße ab 2001 und der A281 in der Neustadt sei diese Verbindung ein weiteres wichtiges Element, das die Erreichbarkeit Bremens gewährleiste.

Die Geschichte des Tunnels ist nach Worten Schultes holprig: „Unzählige Planungsvarianten wurden entworfen und verworfen, Beteiligte und Betroffene gehört, viele berechtigte Sorgen und auch manche unberechtigten bedacht.“ Der Tiefpunkt sei 1991 mit der Einstellung einer nahezu abgeschlossenen Planung erreicht worden, sagte Schulte.

Alle Hindernisse sind jedoch noch nicht überwunden. Nachdem aus Kostengründen die raumgreifende, offene sogenannte „Trogbauweise“ entlang der Godehardtstraße geplant ist, haben zwar schon zahlreiche MieterInnen und BesitzerInnen ihre dortigen Wohnungen und Häuser für den Abriß geräumt. Allerdings gebe es hier auch noch Widerstände, die die fristgerechte Fertigstellung des Tunnels verzögern könnten. Das bestätigte der Sprecher des Bauressorts, Thomas Wedrich, jetzt gegenüber Buten und Binnen. Die Weigerung eines Arztehepaares, das seine Praxis an der Godehardtstraße Ecke Bahnhofstraße nicht aufgeben wolle, könne deshalb vielleicht sogar zu einem Enteignungsverfahren führen. Hintergrund ist eine Geldforderung des Ehepaares, die die Bauträger nicht erfüllen wollen. Die Differenz zwischen ärztlicher Forderung und städtischem Angebot liegt nach Angaben des Anwaltes bei mehr als 100.000 Mark. dpa/taz

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