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Gurke des Kriegs

Nach Ansicht des Konfliktforschers Berthold Meyer hat das Fernsehen zuwenig aus dem Golfkrieg gelernt. So machten keineswegs alle Sendungen und Journalisten deutlich, daß sie begrenzte und von der Nato gefilterte Informationen erhalten. Solche Einschränkungen lägen allerdings auch in der „Natur eines Krieges“. Im Gegensatz zum Golfkrieg werde immerhin die „Relativität der Bilder“ deutlicher. Meyer befürchtet, daß es bei Andauern des Krieges „für die Medien etwas langweilig wird und einiges in Vergessenheit gerät“. Die Schwierigkeit, neue Bilder zu bekommen, führe auch zur ständigen Wiederholung alter Bilder, wie etwa des Flüchtlingselends. Dies erzeuge in Verbindung mit der „Dämonisierung“ des jugoslawischen Präsidenten Miloevic eine Stimmung, die eine rationale Auseinandersetzung und Problembewältigung erschwere.

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